• 05.10.2006 17:19

  • von Fabian Hust

Blundell: "Beide greifen nach dem Titel"

Der ehemalige Formel-1-Pilot über den Zweikampf um den WM-Titel und die anspruchsvolle Rennstrecke von Suzuka

(Motorsport-Total.com) - "Großartig", meint Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell angesichts des knappen Kampfes um den WM-Titel zwei Rennen vor dem Ende der Saison: "Wer auch immer seine Nerven im Zaum halten kann - das könnte entscheidend sein - wird schlussendlich den ultimativen Preis gewinnen", schreibt der Brite auf seiner Internetseite. "Michael und Fernando sowie Ferrari und Renault waren in diesem Jahr beide fantastisch, aber es kann in beiden Meisterschaften nur einen Sieger geben."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Fernando Alonso

Michael Schumacher und Fernando Alonso: Wer macht wohl das Rennen?

Über den verpatzten Boxenstopp und die Fehlentscheidung, in China beide Vorderreifen beim ersten Boxenstopp zu wechseln, könnte sich Alonso nach der Saison noch ärgern, befürchtet Blundell: "Das ist etwas, das man sich nicht erlauben kann, wenn man gegen Schumacher und Ferrari kämpft. Zumindest geht es jetzt gleich in Japan weiter, sie müssen also nicht lange warten, um das wieder gerade zu biegen."#w1#

In den Augen des 40-Jährigen könnte es kaum eine passendere Strecke als Suzuka geben, um den Titelkampf möglicherweise schon vorzeitig zu entscheiden: "Es ist eine Strecke, auf die sich die Fahrer immer freuen, und wo es dir eine unheimliche Befriedigung verleiht, wenn du alles gibst. Gleichzeitig jedoch kannst du abfliegen, wenn du zu viel Druck ausübst. Und wir haben in der Vergangenheit dort schon viele Unfälle gesehen."

Hinzu kommt ein Dank der Japaner fachkundiges Publikum: "Die japanischen Fans sind unglaublich, sie wissen was Sache ist, und sind sehr leidenschaftlich. Sie alle scheinen morgens zu lächerlichen Zeiten aufzustehen, um einen guten Platz zu ergattern. Sobald die Sonne aufgeht, sieht man schon hunderttausende von Fans, wie sie von den Tribünen auf die Strecke blicken."

In den Augen des ehemaligen Rennfahrers hat Ferrari derzeit einen Lauf, sei jedoch nicht unverwundbar: "Das hat der Motorschaden bei Felipe Massa gezeigt. Wenn dies bei Michael Schumachers Auto passiert wäre, wäre dies eine Katastrophe gewesen..."

Aber auch Alonso könne sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen: "Er kann die Stärke aus der Tatsache beziehen, dass sein Renault mehr als nur gleichwertig war. Das ist ein gutes Zeichen für ihn und seine Ambitionen, den Fahrertitel erneut zu gewinnen. Meiner Ansicht nach geht es wirklich zu eng zu, um eine Vorhersage zu treffen - sie beide greifen nach dem Titel."