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Bluewaters gibt nicht auf: Berufung in Ecclestone-Prozess

Nachdem die Klage der Investmentfirma Bluewaters gegen Bernie Ecclestone in New York wegen falscher Gerichtsbarkeit abgewiesen wurde, geht man in die Berufung

(Motorsport-Total.com) - Zunächst sah es so aus, als hätte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone durch die Abweisung der Klage von Investmentfirma Bluewaters durch das New Yorker Höchstgericht zumindest ein Problem vom Hals. Nun scheint die Angelegenheit aber doch noch nicht ausgestanden, denn das US-amerikanische Unternehmen beruft nun gegen das Urteil.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Zu früh gefreut? Der Bluewaters-Fall ist für Ecclestone noch nicht ausgestanden Zoom

Bluewaters hatte Ecclestone und dessen Familienstiftung Bambino auf 650 Millionen Dollar (umgerechnet 479 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt, weil man im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Anteile durch die BayernLB 2006 trotz des besten Gebots nicht berücksichtigt worden sei. Ecclestone wird vorgeworfen, den zu achteinhalb Jahren Haft verurteilten BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky damals bestochen zu haben, damit sein angeblich bevorzugter Bieter CVC in den Besitz der Anteile kommt.

Die Klage war aber kürzlich wegen falscher Gerichtsbarkeit abgewiesen worden. Richterin Eileen Bransten erklärte dies damit, dass Bluewaters zum Zeitpunkt des Tatbestands auf der Insel Jersey nahe der britischen Küste gemeldet war - auch die anderen Parteien waren nicht in den USA gemeldet. Zudem haben die für den Fall entscheidenden Ereignisse in Deutschland, Großbritannien und an anderen Orten in Europa stattgefunden.

Trotzdem machte Bluewaters heute, Donnerstag, von seinem Recht Gebrauch und ging in die Berufung. Nun muss man beweisen, warum es doch sinnvoll sei, den Fall doch in New York zu verhandeln. Dazu kommt, dass das vermutlich wichtigste Beweisstück im Bluewaters-Fall abhängig ist: ein Briefumschlag, auf dem angeblich vermerkt ist, dass die Investmentfirma bereit gewesen sei, zehn Prozent mehr als jeder andere seriöse Konkurrent für die Formel-1-Anteile zu zahlen.

Der Bluewaters-Fall ist für Ecclestone in seinem Spießrutenlauf vor Gericht nur ein Nebenschauplatz. Derzeit wartet man gespannt auf das Urteil im Zivilprozess in London, in dem der Formel-1-Boss von der Medienrechte-Firma Constantin Medien verklagt wurde. Im April steht der Höhepunkt an: das Strafverfahren in München, das eine Gefängnisstrafe zur Folge haben könnte.