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  • 20.11.2012 14:02

  • von Dominik Sharaf

650-Millionen-Dollar-Klage für Ecclestone "nur lästig"

Das Unternehmen Bluewaters zieht gegen den Formel-1-Promoter vor Gericht, weil Ecclestone beim Verkauf von Formel-1-Anteilen illegal gehandelt haben soll

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone droht erneut juristischer Ärger. Nach seinen Problemen mit der Münchener Staatsanwaltschaft, die ihn im Zuge der Affäre um den korrupten Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky belangen will, rückt dem Zampano nun die US-amerikanische Finanzaufsicht auf die Pelle. Das Unternehmen Bluewaters zieht in New York vor Gericht, weil Ecclestone im Jahr 2006 Formel-1-Anteile zu einem zu niedrigen Preis abgegeben haben soll, um seine eigene Machtstellung zu zementieren.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone muss sich ein Mal mehr vor Gericht verantworten Zoom

Bluewaters geht davon aus, dass der 82-Jährige die 44 Millionen US-Dollar (ungerechnet rund 34,44 Millionen Euro) an Gribkowsky gezahlt habe, um die von der BayernLB gehalten Anteile zurück zu CVC Capital Partners zu bugsieren - und seinen Platz als Formel-1-Chef zu sichern. Nun fordert die US-amerikanische Firma 650 Millionen Dollar (rund 508 Millionen Euro) Schadensersatz von Ecclestone - sie hatte nach eigenen Angaben für den Landesbank-Besitz eine Milliarde Dollar (rund 782 Millionen Euro) geboten.

Bluewaters betrachtet sich als rechtmäßiger Besitzer der Anteile. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe und sagt der Londoner Tageszeitung 'City A.M.' über Bluewaters: "Sie haben schriftlich vorgelegt, dass sie zehn Prozent mehr aufbringen würden, egal was ein anderer zahlt. Aber solange es keine Garantien einer Bank gibt, spielt das keine Rolle. Es ist kaum zu glauben, dass das jemand tun würde", so Ecclestone. CVC erklärt, von den Vorgängen keine Kenntnis gehabt zu haben. Gegen das in Großbritannien eingetragene Unternehmen wird in New York auch nicht ermittelt.

Ecclestone weiter: "Interessant wäre es, herauszufinden, ob sie zu diesem Zeitpunkt in der Lage gewesen wären, zu zahlen, und wo sie das Geld herbekommen hätten", meint er über Bluewaters und wiegelt ab: "So ist es nur lästiger Ärger. Die Anschuldigungen sind absurd." Nach Bluewaters-Angaben erfolgte die Offerte nach einem entsprechenden Hinweis der Investmentbanken und damaligen Formel-1-Mitbesitzer JP Morgan und Lehman Brothers. Verantwortliche beider Firmen waren auf 'Bloomberg'-Nachfrage zu keiner Stellungnahme bereit.