Bianchi: "Warum sollten wir nicht mal vor Williams landen?"

Nach dem erneut starken Rennsonntag von Jules Bianchi, peilt der Franzose den nächsten Sprung an - Stefano Domenicali mit Entwicklung sehr zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Pilot Jules Bianchi blieb auch beim Großen Preis von China das Maß aller Dinge im Hinterfeld. Der Franzose hielt zum dritten Mal in drei Rennen die Konkurrenz von Caterham sowie seinen Teamkollegen Max Chilton an der langen Leine und beendete den dritten Saisonlauf an 15. Stelle. "Das Rennen war ziemlich gut", resümiert der Rookie. "Der Start verlief gut, ich bin vor den Caterham und Max geblieben."

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi ist derzeit im Hinterfeld ein gefragter Mann Zoom

Danach konnte er sogar den Toro Rosso von Jean-Eric Vergne in Kurve zehn überholen. "Dabei habe ich mir aber einen Bremsplatten zugezogen, mit dem ich für den Rest des Runs zurechtkommen musste", schildert der 23-Jährige weiter. "Nach dem ersten Boxenstopp ist der Caterham (von Charles Pic; Anm. d. Red.) vor uns rausgekommen. Danach hatten wir ein paar Probleme zu überholen, obwohl wir schneller waren. Dabei haben wir einige Zeit verloren."

"Am Ende haben wir das Rennen aber vor ihnen beendet und unsere Ziele erreicht", unterstreicht der Marussia-Pilot. "Wir müssen weiter Gas geben. Zu sehen, dass wir nicht weit von Williams entfernt sind, ist sehr ermutigend. Warum sollten wir nicht ein Rennen vor ihnen beenden?", steckt er sich ehrgeizige Ziele. Immerhin fuhr Bianchi heute lange Zeit in Reichweite von Pastor Maldonado. Beinahe hätte er es sogar geschafft, der Überrundung durch Sieger Fernando Alonso noch zu entkommen, doch das ging sich am Ende nur knapp nicht aus.

Dabei gab es nicht einmal eine Safety-Car-Phase, die das Feld wieder zusammengeführt hat. In die Karten von Marussia könnte aber gespielt haben, dass die Reifen keine volle Fahrt an der Spitze ermöglicht haben. Doch dieses Argument will Bianchi nicht gelten lassen: "Das ist für alle gleich. Die Reifen waren ganz okay. Ich habe einen längeren Run am Ende auf den härteren Reifen gemacht. Der Weiche war, wie wir alle wissen, ein bisschen schwierig zu managen."

Die guten Auftritte des Franzosen haben auch schon andere Teams mitbekommen. Besonders Ferrari hat natürlich ein Auge auf den Neuling, schließlich gehört Bianchi zum Nachwuchskader der Scuderia. "Er absolviert bislang eine klasse Saison", ist Teamchef Stefano Domenicali nicht verborgen geblieben. "Im Hinblick auf das Auto, das ihm zur Verfügung steht, legt er wirklich eine tolle Geschwindigkeit an den Tag."

Jules Bianchi

Der Marussia-Pilot lag zeitweise vor dem Toro Rosso von Jean-Eric Vergne Zoom

"Ich freue mich für ihn", fügt der Italiener an, und lobt den Einsatz, den Bianchi trotz unterlegenen Materials an den Tag legt: "Er tut wirklich viel dafür, sich zu verbessern. Er ist ja Teil unseres Fahrerprogramms. Ich hoffe, er kann dieses Tempo beibehalten." Um die Zukunft macht sich Domenicali bei Bianchi keine Sorgen: "Er wird sein Potenzial mit diesem Team aufzeigen. Davon bin ich überzeugt. Und in der Zukunft wird ihm das auch bei anderen Teams gelingen." Ob bei Ferrari, wird sich wohl noch zeigen...