• 14.04.2013 15:43

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

"Alonso eine Klasse für sich": Und was heißt das für die WM?

Drei Rennen, drei Sieger und eine spannende Situation in der Gesamtwertung: Haben sich schon Favoriten auf den WM-Titel 2013 herauskristallisiert?

(Motorsport-Total.com) - "Fernando Alonso war heute eine Klasse für sich." So lautet die Analyse von Formel-1-Experte Marc Surer zum Großen Preis von China in Schanghai. Dort wurde Ferrari-Pilot Alonso nach 56 Runden als klarer Sieger abgewinkt. Aber steht der spanische Rennfahrer damit automatisch auf der Pole-Position für den WM-Titelgewinn 2013? Für Formel-1-Chef Bernie Ecclestone offenbar durchaus.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Fernando Alonso, Lewis Hamilton

Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Lewis Hamilton: drei WM-Anwärter 2013? Zoom

Ecclestone sieht Ferrari in diesem Jahr ganz anders auftreten als noch in der vergangenen Saison und schließt aus den jüngsten Leistungen, dass die Tage von Sebastian Vettel und Red Bull an der Spitze der beiden Formel-1-Gesamtwertungen gezählt sind. "Ferrari ist deutlich besser als 2012", sagt Ecclestone bei 'Sky Italia'. "Es würde mich überraschen, wenn sie den Titel nicht gewinnen würden."

Doch halt: Der Große Preis von China war gerade einmal das dritte Saisonrennen. Zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres wissen selbst die Teams noch nicht genau, wohin 2013 die Reise gehen kann. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bestätigt diesen Eindruck: "Das Bild der ersten drei Grands Prix ist noch etwas unscharf." Wer in dieser Saisonphase wie gut sei, lasse sich pauschal nicht sagen.

Noch ist das Kräfteverhältnis nicht klar

"Wir haben Autos gesehen, die zwar im Qualifying stark waren, nicht aber im Rennen. Es gab auch das umgekehrte Szenario", erklärt der Italiener. Auch bei der nächsten Formel-1-Station werde man wieder im Dunkeln tappen. "Die Hackordnung ist noch nicht klar", meint Domenicali. "In Bahrain müssen wir daher erst wieder schauen, wo wir im Vergleich zu den anderen Rennställen stehen."

Von einer Favoritenrolle will der Ferrari-Teamchef also gar nichts wissen, weil er das aktuelle Formel-1-Kräfteverhältnis noch nicht einschätzen kann. Auch Alonso tut sich schwer, eine Einschätzung zur Situation in der WM-Gesamtwertung abzugeben: "Ich denke, dafür ist es noch etwas zu früh", sagt der nun 31-malige Rennsieger. "Wir müssen schon noch bis zum Sommer oder dergleichen warten."

"Wir müssen schon noch bis zum Sommer warten..." Fernando Alonso

Erst dann werde sich langsam herauskristallisieren, wer die Titelanwärter 2013 seien. Einen gewissen Verdacht hat Alonso aber sehr wohl: "Im Augenblick sind Lotus, Red Bull und Mercedes wohl in einer ähnlichen Position wie wir. Ich sehe nicht, dass jemand einen klaren Vorteil hat." Vorerst gehe es aus diesem Grund darum, sich in der Spitzengruppe zu etablieren und sämtliche Titelchancen zu wahren.

Entscheidet der Glücksfaktor?

Um ab dem Sommer allmählich Kurs auf das große Ziel zu nehmen, wie Alonso hinzufügt. "Ich hoffe, wir befinden uns dann in dieser Favoritengruppe, in der hoffentlich auch Felipe mit dabei ist. Das würde nämlich bedeuten, dass das Auto gut funktioniert", erklärt der Ferrari-Pilot. Im Saisonverlauf komme es jedoch nicht nur auf ein schnelles Fahrzeug, sondern "natürlich" auch auf den Glücksfaktor an.

"Nico (Rosberg; Anm. d. Red.) kam in Australien nicht ins Ziel, weil es technische Probleme gab. In Malaysia kam ich nicht über die Distanz. Auch Webber geriet nun in Probleme und schied aus. Das kann jedem von uns passieren", meint Alonso. Er sei deshalb überzeugt davon, dass dergleichen auch eine Rolle dabei spielen werde, wer letztendlich zum Kreise der Formel-1-Titelaspiranten zähle.

Aufschluss darüber könne möglicherweise der Auftakt in die Europa-Saison geben, wenn die ersten größeren Update-Pakete zum Einsatz kommen. "Warten wir einmal ab, was diese Neuerungen für Auswirkungen haben", sagt Alonso. "Für uns ist wichtig, dass wir unsere Leistung auf einer schnellen Runde verbessern. Es geht darum, möglichst weit vorn zu starten." Um auch am Ende vorn zu sein.


Fotos: Großer Preis von China


Dort steht nach den bisherigen drei Rennen Vettel mit nun 52 Punkten vor Lotus-Pilot Kimi Räikkönen (49 Punkte) und Alonso (43). Nach Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton (40) besteht bereits eine kleine Lücke auf Alonso-Teamkollege Massa (30) und Red-Bull-Pilot Mark Webber (26), den beiden ärgsten Verfolgern der Spitzengruppe. In der Konstrukteurswertung führt Red Bull (78) knapp vor Ferrari (73).

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