Bernoldi: Ich bin motiviert
Der Brasilianer im Gespräch über seine bislang enttäuschende Saison und die Veränderungen auf dem Nürburgring
(Motorsport-Total.com) - Für Arrows-Pilot Enrique Bernoldi ist die Saison 2002 bislang nicht so verlaufen wie es sich der 23-jährige Brasilianer eigentlich gewünscht hatte.

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Bernoldi: Das Team hat Potenzial
In den bislang acht gefahrenen von insgesamt siebzehn zu absolvierenden Rennen konnte der aus Curitiba stammende, aber in Salzburg lebende, Rennfahrer nur einmal ein Rennen beenden. Ansonsten machten ihm überwiegend technische Defekte das Leben schwer - nur einmal musste er einen Grand Prix auf Grund eines Fahrfehlers frühzeitig beenden. Während sein deutscher Teamkollege bereits zwei Mal als Sechster die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, kann Bernoldi nur hoffen, dass er in der zweiten Saisonhälfte WM-Punkte für sich und das Arrows-Team holen kann.
"Wenn ich nur ein Drittel so viel Glück gehabt hätte wie mein Teamkollege, dann hätte auch ich schon einen Punkt geholt", glaubt Bernoldi, der gegenüber 'Autosport' erklärte, dass es bis dato "eine ziemlich unglückliche Saison" für ihn gewesen ist. Obwohl es nach Aussage des Brasilianers "ziemlich hart" ist so oft nicht einmal ins Ziel gekommen zu sein, hat seine Einstellung darunter nicht gelitten: "Ich bin sehr motiviert, denn ich spüre, dass das Team Fortschritte macht und ich weiß, dass wir Potenzial haben", bescheinigt der Hobby-Jetski-Fahrer dem Rennstall von Tom Walkinshaw gute Noten.
Nachdem er gestern Gelegenheit hatte im Freien Training zum Großen Preis von Europa Praxiserfahrungen auf dem neuen Streckenabschnitt des Nürburgrings zu sammeln, verriet Bernoldi seine Meinung über den modifizierten Abschnitt und äußerte die Befürchtung, dass auf Grund der Enge die erste Kurve nun vielleicht beim Start noch gefährlicher sei als es in der Vergangenheit der Fall war. Insgesamt mag der Brasilianer die Modifizierungen jedoch nicht sehr: "Es ist einfach zu langsam. Diese Art von Kurven lässt die Formel 1 nicht gerade besonders gut aussehen, ganz einfach weil wir dort sehr langsam sind. Aber vielleicht kann man im Rennen dadurch besser überholen", hofft der Arrows-Pilot, der die Veränderungen vielleicht nach dem 60 Runden langen Grand Prix ganz anders beurteilen wird.
Nach dem letzten Freien Training belegte er mit seiner Zeit von 1:33.877 Minuten und 3,2 Sekunden Rückstand auf die bis dahin gefahrene Tagesbestzeit nur den 20. Platz. Für die Startaufstellung am Sonntag ist zwar einzig und allein die in der Qualifikation gefahrene schnellste Rundenzeit ausschlaggebend, doch sollte Bernoldi heute Mittag seinen A23 nicht ein paar Startreihen weiter vorne platzieren können, so könnten ihm die durch die Streckenänderungen im ersten Bereich des 5,144 Kilometer langen Kurses geschaffenen Überholmöglichkeiten unter Umständen helfen sich durch das Fahrerfeld nach vorne zu arbeiten.

