Bernie Ecclestone: Formel 1 muss wieder einfacher werden
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will im neuen Reglement für 2017 weniger Boxenfunk, weniger komplizierte Technik und mehr pures Racing verankern
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat manchmal durchaus fragwürdige oder gar verrückte Ideen. Doch man kann ihm nicht ankreiden, er würde nicht alles für seinen Sport tun. Und auch dem 84-Jährigen ist das sinkende Zuschauerinteresse nicht entgangen. Entsprechend plant er, für die Regeländerungen 2017 den Fahrer wieder mehr ins Zentrum zu stellen. So erklärte er gegenüber 'Formula1.com', dass die moderne Technik der blödeste Einfall der Formel 1 gewesen sei.
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Bernie Ecclestone will mit der Formel 1 wieder "back to the roots" Zoom
"Vor allem die Motoren sind furchtbar. Das sind keine Motoren mehr", wettert Ecclestone. "Die Batterien, die Hybrid-Systeme und das alles, das ist kein Formel-1-Motor mehr. Auch das ganze Gequatsche zwischen der Boxenmauer und den Fahrern mit den vielen Instruktionen der Ingenieure - das muss alles aufhören. Die Fahrer müssen wieder im Mittelpunkt stehen. Sie müssen ihr Rennen fahren und richtig Farbe bekennen. Aber ich kann versprechen, dass das kommen wird. Ich hoffe, dass uns das neue Reglement für 2017 wieder genau dorthin zurückbringt"
Im gleichen Interview hat der 17-Jährige Max Verstappen Ecclestone um die Reduzierung der Technik gebeten. "Ich bin überrascht, das von einem jungen Kerl wie dir zu hören", zeigt sich der Formel-1-Boss daraufhin überrascht. "Selbst für uns junge Fahrer ist die Anzahl der technischen Sachen zu viel", meint der Niederländer. "Aktuell verwenden wir 20 Prozent unserer Kapazitäten rein auf das Fahren. Den Hauptteil sind wir mit 80 Prozent damit beschäftigt, die Technik zu überprüfen", so Verstappen.
"Ich sage meinen Ingenieuren deswegen auch schon immer, dass sie mich nicht mit so viel Informationen überladen sollen. Wir bekommen viel zu viele Infos ins Cockpit. Manchmal schalte ich sogar das Display an meinem Lenkrad aus. Ich möchte mich nämlich ganz auf mein 'Popometer' verlassen. Das ist meiner Meinung nach doch auch genau das, was wirklich gute Rennfahrer ausmacht."