• 12.12.2001 08:46

  • von Marcus Kollmann

Berger: Wurz und Gené haben kaum eine Chance

Der Österreicher erklärt, weshalb die beiden Piloten wohl nie wieder dauerhaft ein Cockpit in der F1 bekommen werden

(Motorsport-Total.com) - Für viele junge Fahrer, welche in den unteren Formel-Klassen erfolgreich waren, bedeutet die Verpflichtung als Testfahrer durch ein Formel-1-Team die Chance, dass man eventuell dauerhaft den Sprung in die Königsklasse schafft - vorausgesetzt man liefert gute Leistungen ab und kann mit einigen Sponsoren aufwarten. Für Fahrer wie Alexander Wurz, Marc Gené oder Ricardo Zonta, die allesamt schon einmal Chance hatten und eine oder mehrere Saisons in der Königsklasse fuhren, dann aber von ihren Teams vor die Tür gesetzt wurden, bedeutet die Verpflichtung als Testfahrer einen Abstieg auf Raten.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger sieht in Wurz und Gené gute Testfahrer, aber keine guten Rennfahrer

So oder so ähnlich sieht jedenfalls BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger die Situation in der sich die Fahrer befinden. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift 'Motoring News' äußerte der Österreicher Zweifel daran, dass es sein Landsmann Alexander Wurz oder der Testfahrer von BMW-Williams, der Spanier Marc Gené, noch einmal schaffen werden ein Cockpit als Stammfahrer zu erhalten - zumindest nicht auf Dauer.

"Es gibt einen Grund dafür, warum man nicht in der Formel 1 fährt und ich sehe nicht, dass sich Wurz noch Gené ein Cockpit als Stammfahrer für lange Zeit sichern können. Für mich sind beide keine Stammfahrer", sprach Berger Klartext und deutete damit an, dass ein Fahrer der gut in den Grand Prix ist, noch lange nicht ein guter Testfahrer sein muss und das selbe auch umgekehrt gilt. Jeder Pilot hat halt seine Stärken und Schwächen.

Das Beispiel von Olivier Panis, der 1999 ein Jahr lang als McLaren-Testfahrer arbeitete und dabei eine so überzeugende Arbeit leistete, dass er von BAR-Teamchef Craig Pollock verpflichtet wurde, sieht Gerhard Berger als eine Ausnahme an, denn seiner Meinung nach habe der Franzose, der auch kommende Saison für British American Racing fährt, eine besondere Performance bei den Testfahrten abgeliefert. Etwas, was er weder bei Marc Gené, dessen Engagement und Arbeit er sehr schätzt, noch bei Alexander Wurz bisher erkennen konnte.

"Wenn McLaren in Alexander dieses gewisse, spezielle Talent gesehen hätte, dann hätten sie ihm das frei gewordene Cockpit gegeben und nicht Kimi Räikkönen verpflichtet", erklärte der BMW-Motorsportdirektor abschließend.