Berger stärkt Formel-1-Boss Ecclestone den Rücken
BMW-Motorsportdirektor Berger hält im Gegensatz zu seinem Arbeitgeber nichts von den Konkurrenzserie-Plänen
(Motorsport-Total.com/sid) - Der scheidende BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Streit mit den Herstellern überraschend den Rücken gestärkt. Zugleich kritisierte der Österreicher die Pläne der Autobauer, ab 2007 eine eigene Rennserie ins Leben zu rufen.

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Gerhard Berger befürwortet ein "Ecclestone-Monopol" in der Formel 1
Zum geforderten Mitspracherecht der Hersteller in der Formel 1 sagte Berger der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' (FAZ): "Ich verstehe ihre Position, da sie viel Geld in die Formel 1 stecken und sie auf ein hohes Level gebracht haben. Es darf aber nicht so sein, dass der finanziell stärkste Sponsor oder Motorenlieferant nun den Weg der Formel 1 bestimmt."
Stattdessen warnte Berger vor einem zu großem Mitspracherecht der Hersteller. "Es gibt eine verständliche Unberechenbarkeit beim Werksengagement, weil der Motorsport nur eine Werbebühne und nicht das Hauptinteresse der Werke sein kann", sagte der 43-Jährige, der eine eigene Rennserie nicht als "Königsweg" sieht: "In einer Herstellerserie kümmerte sich jeder nur um sein Cafe."
Berger macht sich weiter für Ecclestone als Formel-1-Boss stark. "Die Frage ist, ob ein Führungsgremium mehr herausholt als Bernie, der in dem Geschäft groß geworden ist, der den besonderen Instinkt hat und all die Kniffe aus dem Effeff kennt. Es gibt keinen so cleveren Typen in der Szene wie ihn."
Bei den Aussichten für BMW-Williams stapelt Berger trotz des zweiten Platzes von Juan Montoya und Rang acht von Ralf Schumacher zum Saisonauftakt beim Großen Preis von Australien in Melbourne tief: "Es ist klar, dass das Wetter die wahre Leistungsfähigkeit kaschierte. Mein erster Eindruck ist, dass es einen sehr schnellen Ferrari gibt, dann kommen McLaren und Williams. Mit dem Motor sind wir wieder ganz vorne. Aber auf der aerodynamischen Seite müssen wir aufholen."

