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  • 15.05.2002 12:35

  • von Reinhart Linke

Berger: "Sind mitten im Jahr 2003"

Bei BMW wird bereits fieberhaft am Motor für 2003 gearbeitet, der in allen Kriterien noch besser als das diesjährige Triebwerk sein soll

(Motorsport-Total.com) - Während die Formel-1-Saison 2002 noch im vollen Gange ist und noch nicht einmal die Hälfte der 17 Grand Prixs ausgetragen wurde, denkt man bei BMW schon längst an die Saison 2003. "Wir sind mitten im Jahr 2003", erklärte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger auf der BMW-Motorsport-Website. Die Planungen für den Nachfolgermotor des P82 sind folglich in vollem Gange. "Wir haben unsere Pläne bereits umgesetzt. Der neue Motor ist in der Konstruktionsphase."

Titel-Bild zur News: Berger und Theissen

Gerhard Berger und Dr. Mario Theissen können mit dem P82 sehr zufrieden sein

In Spielberg wurden Qualifikationsmotoren eingesetzt

Dennoch wird auch der aktuelle Motor ständig weiterentwickelt. Immerhin kämpft das Team von Sir Frank Williams um den Konstrukteurspokal. Nach sechs von 17 Saisonrennen liegt der bayrisch-britische Rennstall mit 50 Punkten auf Platz zwei der Konstrukteurswertung nur hinter Leader Ferrari (66 Punkte). In Spielberg stellte BMW Qualifikationsmotoren zur Verfügung, die für das Rennen noch nicht freigegeben wurden ? und 19.000 Umdrehungen schafften...

"Erst wenn ein Motor den Praxis- und den Prüfstandtest bestanden hat, geben wir ihn für das Rennen frei", erklärte BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen, warum man am Wochenende beim Grand Prix von Österreich im Qualifikationstraining andere Motoren verwendet hat als im Rennen. "Auf dem Prüfstand muss er mehr als eine Renndistanz halten und im Test mindestens eine Renndistanz." Deshalb wird man die Motoren, die auf dem A1-Ring im Qualifikationstraining verwendet wurden, vermutlich erstmals beim Grand Prix von Kanada am 9. Juni in Montreal auch im Rennen einsetzen, da es beim kommenden Grand Prix in Monte Carlo nicht so sehr auf die Motorleistung ankommt.

BMW-Williams führt in der Zuverlässigkeitswertung

"Da unser P82 von Saisonbeginn an die höchste Standfestigkeit im Feld aufweist, können wir uns bereits um weitere Verbesserungen der Leistung kümmern", freut sich Dr. Mario Theissen. Die starke Zuverlässigkeit des BMW-Williams FW24 unterstreicht die Zuverlässigkeitswertung. Von 3.688 möglichen Kilometern, die die Teams in den ersten sechs Saisonrennen zurücklegen konnten, schafften Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya zusammen 3.372 Kilometer zurück ? soviel wie kein anderes Teams.

Juan-Pablo Montoya, der in der Fahrerweltmeisterschaft derzeit mit 27 Punkten auf Position zwei hinter Michael Schumacher (54 Punkte) liegt, konnte alle 2002er-Rennen bisher beenden. Insgesamt drei Mal belegte er dabei Platz zwei (Australien, Malaysia, Spanien), je ein Mal kam er auf den Rängen drei (Österreich), vier (San Marino) und fünf (Brasilien) ins Ziel.

Ralf Schumacher schied unterdessen beim Saisonstart in Melbourne durch einen Unfall schon in der ersten Kurve aus. Nach dem Sieg in Kuala Lumpur folgte ein zweiter Platz in Sao Paulo und ein vierter Rang in Imola. Nach einem Fahrfehler schied der Wahlösterreicher in Barcelona mit einem Motorschaden kurz vor dem Ziel ist ? der bisher einzige technische Defekt des BMW-Williams-Teams in einem Rennen 2002. Am Wochenende in Spielberg stand der 26-Jährige schließlich als Vierter nicht auf dem Podium und liegt mit 23 Punkten auf Platz drei der Fahrerweltmeisterschaft.

Theissen: "Man muss alle Kriterien berücksichtigen"

Um weitere Erfolge einfahren zu können, konzentriert sich BMW bei der Konstruktion des Motors für 2003 nicht nur auf die Leistungsfähigkeit ? schließlich wird schon das diesjährige Triebwerk als das leistungsstärkste im Feld bezeichnet. "Es geht vor allem darum, das auf das Fahrzeug bezogene Gesamtoptimum zu erreichen", erläuterte Dr. Mario Theissen. "Deshalb kann es nicht nur Ziel sein, den stärksten oder leichtesten Motor zu bauen. Man muss immer alle Kriterien berücksichtigen."