Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Benetton-Renaults Mike Gascoyne im Gespräch
Der Technische Direktor spricht über die Erwartungen für das Rennen, die gestrige Qualifikation und die teaminterne Stimmung
(Motorsport-Total.com) - Für das Benetton-Renault-Team verlief die gestrige Qualifikation zum Großen Preis von Italien gemischt. Während sich Jenson Button so gut wie nie zuvor präsentierte und Startplatz 11 herausfuhr, wurde Giancarlo Fisichella von technischen Problemen in seinem Einsatzauto heimgesucht und musste anschließend im Ersatzauto, welches über einen leistungsschwächeren Motor verfügte, welcher darüber hinaus auch noch Probleme bereitete, sein Bestes geben. Am Ende sprang für den Italiener bei seinem Heimspiel in Monza nur Startplatz 14 heraus.

© Benetton
Gascoyne: "Wir können definitiv Punkte holen"
Mike Gascoyne erklärte in einem Interview mit der teameigenen Homepage, zu welcher Leistung "Fisico" seiner Meinung nach in der Lage gewesen wäre, hätte er nicht die Probleme gehabt und einmal selbst einen Fehler in einer der Schikanen gemacht.
"Wir waren sehr zuversichtlich, dass wir in die Top 10 vorrücken könnten, leider war Giancarlo auf seiner ersten Runde nur 1 Minute 24 Sekunden schnell. Ohne seinen Fehler in der Schikane hätte er wohl locker eine Zeit von 1 Minute 23 Sekunden oder so gefahren. Auf Grund des Hydraulikschadens an seinem Einsatzauto musste er dann in das T-Car wechseln, welches aber nicht über den Qualifikationsmotor verfügte. Ich denke, dass es aus seiner Sicht sehr enttäuschend war. Ohne die Probleme hätte Giancarlo locker auf den siebten oder achten Startplatz vorfahren können", erklärte Gascoyne gestern im Anschluss an die Qualifikation in Monza.
Mit der gezeigten Leistung von Jenson Button war der 38-Jährige aber zufrieden.
Die Schuld, weshalb Fisichella aber so weit hinten steht, schob Gascoyne ganz klar dem Team in die Schuhe, da man es seiner Meinung nach nicht geschafft hatte den Hydraulikfehler zu verhindern. Nach den zuletzt guten Starts in Belgien und der bisher zufrieden stellenden Performance der Michelin-Pneus, geht Gascoyne von einer guten Vorstellung des Teams und seiner beiden Fahrer im heutigen Rennen aus.
"Ich denke, dass die Reifen gut sein werden. Wir haben uns übrigens für die weiche Mischung entschieden. Für das Rennen haben wir die Vorderreifen schon einmal angefahren und ich gehe davon aus, dass wir definitiv Punkte holen können", so der Engländer optimistisch.
"Zwar ist unsere Ausgangslage in Bezug auf die Startplätze etwas schwieriger als sie es hätte sein müssen, jedoch haben wir in Hockenheim ja schon bewiesen, dass wir von noch weiter hinten nach vorne fahren können. Die Hauptgerade ist darüber hinaus sehr breit, sodass man auf dem Weg zur ersten Schikane schon Chancen hat. Zweifelsohne wird die erste Kurve recht bedeutend sein und wir müssen abwarten, wie unsere Fahrer da durchkommen", so Gascoyne über die Chancen und eine mögliche Überholmöglichkeit.
Nach den guten Ergebnissen in den letzten Rennen ist die Stimmung im Benetton-Renault-Team, welche zu Saisonbeginn bildlich gesprochen im Keller war, sehr gut. Für das italienische Team wird das Rennen heute aber auch der letzte italienische Grand Prix sein, denn ab dem kommenden Jahr übernimmt ganz offiziell Renault, die das Team 2002 als Renault-Werksteam an den Start bringen werden. Der viele Jahre mit der Formel 1 verbundene Name Benetton wird nach Beendigung dieser Saison nicht mehr mit dem Engagement des Modekonzern in der Königsklasse in Verbindung gebracht werden, soviel ist sicher.
"Die Stimmung im Team ist richtig gut, man kann dieses gewisse Etwas spüren, denn alle sind zuversichtlich und zeigen das", macht Gascoyne deutlich, dass sich der gezeigte Aufwärtstrend positiv auf die Arbeit an der Rennstrecke du zu Hause in der Fabrik auswirkt.
Obwohl die Atmosphäre in Monza normalerweise an einem Rennwochenende immer ganz besonders und kaum mit Worten zu beschreiben ist, ist dies nach den Ereignissen am Dienstag in Amerika nicht nur innerhalb der Boxengasse, sondern auch auf den Tribünen anders. Gascoyne beschreibt die gegenwärtig vorherrschende Stimmung in der Formel 1 wie folgt: "Nun ja, es ist alles ein wenig unterkühlter, nicht so ausgelassen, soviel steht fest. Auf der anderen Seite kann man eine Sache nicht halbherzig machen, weshalb wir meiner Meinung nach auf vorwärts blicken und weitermachen müssen."

