• 18.10.2001 17:04

  • von Fabian Hust

Benetton mit voll-automatischer Launch-control?

Gerüchten zu Folge hatte Benetton eine Startautomatik entwickelt, die in der kommenden Saison verboten sein wird

(Motorsport-Total.com) - Das Benetton-Renault-Team soll in dieser Saison eine Startautomatik eingesetzt haben, die im nächsten Jahr nicht mehr legal sein wird. Das Team hatte sich auffällig lange Zeit mit der Entwicklung der Launch-control gelassen. Während die meisten Teams diese erstmals beim fünften WM-Lauf Ende April einsetzten, als die Elektroniken freigegeben wurden, ließ man sich bei Renault mit der Entwicklung bis in den Juni hinein Zeit.

Titel-Bild zur News: Jenson Button im B201

Schickte Benetton seine Fahrer vollautomatisch ins Rennen?

Dies scheint seine Gründe gehabt zu haben. So war es mehr als auffällig, wie gut das Team in den letzten Rennen am Start vom Fleck kam. Bei den meisten Teams funktioniert die Startautomatik, in dem man auf der Startaufstellung im Stillstand ein entsprechendes Programm lädt, das die Drehzahl auf dem optimalen Bereich hält. Erlischen alle Lichter der Startampel, muss der Fahrer nur noch einen Knopf loslassen, das Auto kuppelt selbstständig ein, beschleunigt mit dem optimalen Schlupfwert und schaltet auch noch computergesteuert hoch.

Bei Benetton-Renault soll man den Gerüchten zu Folge noch einen Schritt weiter gegangen sein. So soll die Startautomatik erkannt haben, wenn die Startampel das Rennen freigibt, so dass die Reaktionszeit des Menschens, die immerhin ein paar Zehntel ausmacht, wegfällt. Dies würde die guten Starts erklären, bei denen Jenson Button und Giancarlo Fisichella meistens mehrere Plätze gut machen konnten.

Das System soll die in den Asphalt eingelassenen Kontaktstreifen ausgenutzt haben, um zu erkennen, wann die Ampel das Rennen freigibt. Das System könnte über einen Frequenzmesser erkannt haben, wann die Kontaktstreifen deaktiviert werden, die normalerweise dazu dienen, Autos zu erkennen, die sich am Start bewegen oder zu früh Gas geben. Auch andere Teams sollen ein ähnliches System entwickelt haben, das aber anscheinend hier nie zum Einsatz gekommen ist.

Ein Hinweis darauf, dass es ein derartiges System gegeben haben könnte, ist eine Reglementänderung des Motorsportweltverbandes FIA, die besagt, dass Systeme, die die Startfreigabe automatisch erkennen, für die Saison 2002 nicht mehr zugelassen sind. Damit will man verhindern, dass der Fahrer auf den Start endgültig keinen Einfluss mehr hat.