Bell: "McLaren hat uns am Ende ganz klar unterschätzt"
Bob Bell, der Technische Direktor von Renault, ist zuversichtlich, dass die Franzosen kommendes Jahr noch stärker sein können
(Motorsport-Total.com) - Dass Renault mit Fernando Alonso den Fahrerweltmeister stellen kann, zeichnete sich relativ früh ab, doch dass die Franzosen gegen McLaren-Mercedes den Konstrukteurstitel gewinnen konnten, hat nicht wenige Insider überrascht. Für Bob Bell, den Technischen Direktor der Truppe, war das auch nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit: "Ich denke, dass uns McLaren am Ende ganz klar unterschätzt hat."

© Renault
Bob Bell will Renault mit viel harter Arbeit auch 2006 zum Titel führen
Der Brite ist sich "absolut" sicher, dass man den Erfolg in der kommenden Saison wiederholen kann: "Wir haben nicht die Absicht, die selben Fehler zu machen, wie sie andere Teams in der Vergangenheit begangen haben. Es gibt in unserer Situation keinen Platz für Arroganz und wir nehmen niemals etwas als garantiert an. Ich denke, dass dies zu Beginn der Saison bei Ferrari der Fall gewesen ist."#w1#
Mit harter Arbeit werde man über den Winter versuchen, sicher zu stellen, dass man auch am Ende der kommenden Saison über den WM-Titel jubeln kann: "Ein fantastisches Gefühl", erinnert sich Bell an den Tag nach dem Titelgewinn. "Ich bin ja schon seit ein paar Jahren dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Das Team hat dies erreicht und das verleiht einem echte Befriedung und verleiht einem das Gefühl von Stolz."
Renault hatte im letzten Saisondrittel Kritik einstecken müssen, weil McLaren-Mercedes die meisten Rennen gewann, doch Bell weiß natürlich, dass man alles richtig kalkuliert hat: "Wir hatten Vertrauen in unsere Entwicklungen und nach unseren Berechnungen sollten wir im letzten Rennen besser im Plan liegen als McLaren. Und das hat sich als richtig herausgestellt."
Dennoch war der Kampf um den Titel für das Team eine Zitterpartie, wie Bell zugibt: "Wir wussten immer, dass es auf der Ziellinie entschieden werde würde und auch wenn der Vorteil von McLaren beträchtlich war, so war ich zuversichtlich, dass wir über die Fähigkeiten verfügen, die Entscheidung bist ins letzte Rennen zu vertagen. Wir haben viel Druck gemacht, sind Risiken eingegangen, wenn wir dies tun mussten, taten dies nicht, wenn wir es nicht tun mussten. Das war eine gut ausbalancierte Herangehensweise, die sich ausbezahlt hat."

