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Belgien: McLaren topmotiviert, aber realistisch

Nach dem Vorjahressieg reist McLaren mit beschränkten Erwartungen nach Spa-Francorchamps - die Motivation ist nach der Sommerpause jedoch enorm

(Motorsport-Total.com) - Voller Hoffnung und mit vielen Updates im Gepäck reiste das McLaren-Team nach Ungarn, aber der wahre Durchbruch ist auf dem winkeligen Puszta-Kurs nicht gelungen. Doch davon will man sich in Woking nicht entmutigen lassen: Man glaubt, dass die neuen Teile auf schnellen Kursen wie in Spa-Francorchamps und in Monza deutlich mehr Wirkung zeigen als auf dem Hungaroring.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Im Vorjahr siegte Button in Belgien, dieses Jahr stehen die Chancen nicht so gut Zoom

Davon wird man sich schon in rund einer Woche vergewissern können, wenn die Formel 1 nach der Sommerpause, wo in den Fabriken nicht gearbeitet werden durfte, auf dem spektakulären Kurs in den belgischen Ardennen in die zweite Saisonhälfte einbiegt. McLaren-Star Jenson Button reist mit hervorragenden Erinnerungen an, schließlich dominierte er im Vorjahr das Wochenende und fuhr einen souveränen Sieg ein.

Button hat tolle Spa-Erinnerungen

Kein Wunder, dass er ein Fan der Strecke ist: "Spa war stets auf der Liste meiner Lieblingsstrecken in der Formel 1. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Grand Prix dort im Jahr 2000, als ich im Qualifying schneller war als Michael Schumacher - das fühlte sich wirklich speziell an."

"Und dann erinnere ich mich noch an meinen Sieg im Vorjahr: Ich hatte so ziemlich das perfekte Wochenende - mein Auto war fantastisch, ich hatte die Pole-Position und führte das gesamte Rennen an. Das war einer der schönsten Siege meiner Karriere, weil ich mich das gesamte Wochenende über stark und zuversichtlich gefühlt habe."

Worauf es in Spa ankommt

Doch es sind nicht nur die Erinnerungen an Renn-Wochenenden, die Buttons Herz höher schlagen lassen - selbst eine einzige Runde auf der Berg-und-Talbahn ist für den McLaren-Star ein außergewöhnliches Ereignis: "Das Tolle an Spa ist, dass es sich einfach großartig anfühlt, dort eine Runde hinzuknallen - dafür benötigt man ein Auto, das perfekt auf den Fahrer abgestimmt ist, weil die Runde so lang ist und es so viele Kurven gibt, wo man eine perfekte Balance finden muss. Das Setup hinzubekommen und dann zwei Minuten lang alles zu geben, fühlt sich unglaublich an."

"Das Setup hinzubekommen und dann zwei Minuten lang alles zu geben, fühlt sich unglaublich an." Jenson Button

Der Brite ist skeptisch, seinen Vorjahressieg 2013 wiederholen zu können - dennoch freut er sich auf das Renn-Wochenende: "Wir reisen nicht mit einem siegfähigen Paket nach Spa, aber ich werde trotzdem das Maximum aus jeder Runde an diesem Ort herausholen - und es wird sich dennoch unglaublich anfühlen."

Perez hat Rechnung offen

Teamkollege Sergio Perez sieht sein Team nach dem Ungarn-Wochenende auf dem richtigen Weg: "Wir hatten in Ungarn ein gutes Rennen und damit ein schönes Ende für die erste Saisonhälfte. Hoffentlich hat es alle im Team motiviert, um nach der Sommerpause mit neuem Fokus zurückzukehren. Ich fühle mich jedenfalls unglaublich stark und erfrischt und freue mich wirklich, ins Cockpit und zur Arbeit zurückzukehren."

Zumal er sich auch auf die anstehenden Kurse freut: "Es gibt keine besseren Orte, um die zweite Saisonhälfte zu beginnen, als Rennen in Spa und dann in Monza. Es handelt sich um zwei der größten Kultstrecken - und zwei der größten Herausforderungen für jeden Fahrer. Ich liebe Spa, aber ich konnte das im Vorjahr nicht wirklich auskosten: Nach Platz vier im Qualifying war ich eines der Opfer des Unfalls in der ersten Kurve, also konnte ich mir nicht ansehen, wozu unser Auto imstande gewesen wäre. Daher reise ich dieses Jahr mit zusätzlicher Motivation nach Spa."

Die Streckencharakteristik hat es auch dem schnellen Mexikaner angetan: "Es ist so ein toller Ort - ich liebe die schnellen Kurven, und das Gefühl, das Auto auf so einem großen und langen Kurs ans Limit zu bringen, ist unglaublich. Die Rennen in Spa sind - speziell mit KERS und DRS - normalerweise ziemlich intensiv, also freue ich mich auf ein weiteres aufregendes Wochenende."

Whitmarsh: Spa für alle eine Herausforderung

Teamchef Martin Whitmarsh stimmt in den Tenor seiner Piloten ein und und bezeichnet Spa-Francorchamps "zweifellos" als "eine der großartigsten Rennstrecken der Welt. Es nimmt diesen Status neben Kursen wie Monaco, Silverstone, Monza und Suzuka ein - Schauplätze mit Geschichte und einer Charakteristik, die einem alles abverlangt, was sie zu den herausragenden Kursen in einem dichtgedrängten Kalender machen."

Spa ist laut dem McLaren-Teamchef nicht nur für die Piloten ein forderndes Rennen: "Das unberechenbare Wetter sorgt dafür, dass Fahrer und Ingenieure fast nie in den Genuss eines geradlinigen Wochenendes kommen. Die Kälte und der Regen machen es aber auch für die Zuschauer schwierig, dafür werden sie aber mit einigen der besten Aussichten weltweit auf Rennautos, die sich am Limit befinden, entschädigt."

"Wir sind dieses Jahr keine logischen Siegkandidaten." Martin Whitmarsh

Und auch für McLaren ist Spa-Francorchamps ein geschichtsträchtiger Ort: "Spa war über die Jahre schon oft die Kulisse für viele McLaren-Siege - nicht zuletzt war der Kurs auch der Schauplatz des ersten McLaren-Sieges, für den Bruce McLaren selbst im Jahr 1968 verantwortlich zeichnete. Wir sind zwar dieses Jahr keine logischen Siegkandidaten, aber das gesamte Team freut sich auf eine weitere Gelegenheit, etwas aus unserem Verständnis für den MP4-28 herauszuholen."