Bei Toro Rosso erinnert nichts mehr an Minardi
Minardi war jahrelang das Hinterbänklerteam der Formel 1, unter Red-Bull-Regie erinnert an dieses graue Dasein aber kaum noch etwas
(Motorsport-Total.com) - Zwei Jahrzehnte lang war Minardi zwar das vielleicht sympathischste, aber auch das chronisch erfolgloseste Team der Formel 1. Ende 2005 verkaufte Paul Stoddart dann an Red Bull - und unter dem neuen Namen Scuderia Toro Rosso brach man 2006 in eine neue Ära auf. An frühere Zeiten erinnert inzwischen nicht mehr viel.
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Die Scuderia Toro Rosso arbeitet inzwischen ganz anders als Minardi früher
"Das Team", erklärte Vitantonio Liuzzi gegenüber 'SpeedTV.com', "ist nicht mehr Minardi. Bisher war es immer ein typisch italienischer Rennstall - ein bisschen faul. Sie arbeiteten vielleicht 50 Prozent, aber jetzt sind wir ein wirklich starkes Team. Das ist eine Veränderung wie Tag und Nacht." Und auch Teamkollege Scott Speed sieht das ähnlich: "Franz (Tost; Anm. d. Red.) und Gerhard (Berger; Anm. d. Red.) haben die Struktur geändert, so dass sich jeder am Riemen reißen musste."#w1#
Laut Speed sei diese Umstellung am Beginn der Saison 2006 "für viele schwierig" gewesen, "weil sie daran gewöhnt waren, immer auf einer bestimmten Position zu landen. Aber als wir dann auf einmal die Chance hatten, auch mal in die Punkte zu fahren, lernten sie rasch, auch härter zu pushen." 2007 soll noch einmal ein solcher Schritt erfolgen - und 2008 möchte sich die Scuderia Toro Rosso endgültig im Mittelfeld etablieren.
Von einer "neuen Herangehensweise" spricht auch Berger: "Das war das erste Ziel. Wenn die gleichen Leute 20 Jahre zusammenarbeiten, entwickelt sich eine gewisse Kultur. Manches kann man ändern, manches nicht. Das hat nichts damit zu tun, ob die Leute gut oder schlecht sind, es ist einfach Gewohnheit. Und es macht einen Unterschied, ob man nur froh ist, beim Rennen dabei zu sein, oder ob es einen Erfolgsdruck gibt."