Bei Regeländerungen über das Ziel hinausgeschossen?

Norbert Haug spricht über die Notwendigkeit von Regeländerungen, während Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf Kontinuität setzen möchte

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison wird sich das Formel-1-Reglement umfassend ändern. Durch die Einführung der Turbomotoren müssen sich Gelegenheits-Fans mit einigen Änderungen vertraut machen. Zuletzt wurde mit der Einführung von DRS und KERS in der Saison 2011 das Reglement nachhaltig verändert. Sind die vielen Regeländerungen zu viel für die Fans?

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug betont, dass Änderungen manchmal notwendig sind Zoom

"Am wichtigsten ist, dass man Stabilität und Klarheit hat. Wenn man die Regeln alle fünf Minuten ändert, dann kommen die Leute nicht mehr mit. Man darf nicht ständig das Reglement ändern", fordert Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei 'ServusTV'. Vorausgegangen war eine Ansprache von Gerhard Berger, der die Meinung vertrat, die Formel 1 schade sich durch die ständigen Regeländerungen selbst.

"Ich gebe dem Gerhard Recht. Man muss bestimmte Dinge erklärbarer machen", bemerkt Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Dennoch verteidigt Haug die Gründe, warum man sich den Regeln annimmt: "Man verfolgt ja gute Absichten, wie beim DRS. Im Nachhinein musste man sich fragen, ob es noch wahre Überholvorgänge sind, wenn der eine den Flügel aufmacht und der andere nicht. Ich finde es persönlich auch nicht gut, doch es wurde beschlossen. Das geschah aber an einem Zeitpunkt, an dem die Rennen langweilig waren."

"Heute würde man das vielleicht wieder rückgängig machen. Es sollte bei Regeländerungen darum gehen, das Produkt für den Zuschauer zu verbessern", erklärt Haug, der sich an zahlreiche Meetings mit anderen Entscheidungsträgern erinnert: "Wir haben oft zusammen gesessen und haben uns gefragt, wie wir den Sport attraktiver machen können. Spannendere Rennen waren immer das Motiv. Vielleicht sind wir hier und da etwas über das Ziel hinausgeschossen."