Red Bull im WM-Kampf: Kein Nachteil für 2014 befürchtet

Helmut Marko rechnet nicht damit, dass sich der WM-Kampf 2013 für Red Bull nachteilig auf die Entwicklung für 2014 auswirken könnte - im Gegenteil

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2014 wird auf Basis eines komplett neuen technischen Reglements ausgetragen. Dreh- und Angelpunkt der neuen Regularien sind die V6-Turbo-Motoren, die von den Herstellern bereits intensiv getestet werden. Gerade die noch im Kampf um den WM-Titel 2013 befindlichen Teams sehen sich einer schwierigen Situation gegenübergestellt. Sie müssen zweigleisig fahren: Zum einen den aktuellen Boliden weiterentwickeln, zum anderen Ressourcen für die Entwicklung des nächstjährigen Autos parat haben.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Red Bull setzt auch 2014 voll auf die innovativen Design-Ideen Adrian Neweys Zoom

Bei Red Bull, derzeit sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung Spitzenreiter und auf Kurs zum jeweils vierten WM-Titel in Folge, ist man sich der Herausforderung bewusst. "Mit diesen gewaltigen technischen Änderungen ist es für ein Team wie uns eine schwierige Situation, aber unser Plan sieht vor, dass wir bis zum Gewinn der Weltmeisterschaft absolut voll weiterentwickeln und parallel dazu natürlich das neue Auto", betont Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber 'ServusTV'.

"Wir sind kein kleines Team, aber auch nicht das größte", hält der 70-jährige Österreicher fest und verweist auf den Grundstein der Red-Bull-Erfolge: "Adrian Newey ist bekannt dafür, dass er bei allen Lösungen spät dran ist, dass er extrem ist. Das macht das Ganze nicht leichter, aber wir hatten das über die Jahre immer im Griff." So schickt Marko bereits eine erste Warnung in Richtung der Konkurrenz: "Ich bin überzeugt, dass wir auch im nächsten Jahr sicher mit Lösungen kommen werden, die nicht konventionell sind. Ich hoffe, dass wir unsere Vormachtstellung auch im nächsten Jahr weiter halten können."

Der Red-Bull-Motorsportberater rechnet nicht damit, dass man durch den WM-Kampf 2013 womöglich einen Spätstart in die Saison 2014 hinlegen könnte - im Gegenteil. "Es ist ja nicht so, dass das neue Auto jetzt in einer Ecke steht, sondern da wird parallel gearbeitet. Gewisse Teams in der Technikgruppe unter Adrian Newey arbeiten exklusiv am neuen Auto", stellt Marko heraus und spricht einen wichtigen Punkt an: "Das, was wir in diesen Jahren gelernt haben, ist: Was immer man entwickelt, man lernt immer etwas, auch wenn sich das Reglement ändert."

"Es ist ja letztlich ein Auto. Ob jetzt die Aerodynamik etwas anders ist, ob die Radaufhängung anders ist, aber man lernt - und dieses Wissen hat uns immer wieder geholfen, dass wir jetzt über die Jahre an der Spitze geblieben sind." Mit diesen Worten hofft Marko, dass der Red Bull RB10 auch mit dem neuen Fahrerduo Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo der Konkurrenz um Mercedes, Ferrari und Co. das Fürchten lehren wird.