BBC: Red Bull hat Kaufangebot für Jaguar unterbreitet
Der Energydrinkhersteller will die Mehrheit an Jaguar übernehmen und das Team umformen - 2003 mit Cosworth-Power als Red Bull Team?
(Motorsport-Total.com) - Während des Großen Preises von Ungarn fanden am Rande zwischen Niki Lauda und Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz vertrauliche Gespräche über den Einstieg des Ernergydrinkherstellers in das Team aus Milton Keynes statt, so behaupteten zumindest gut unterrichtete Quellen. Mit der sich abzeichnenden Neuausrichtung seitens Ford, man unterstützt das Jordan-Team ab 2003 mit Werksmotoren von Cosworth, scheint das Interesse und der Glaube an das Jaguar-Team nicht mehr länger vorhanden zu sein.

© Jaguar Racing
Wird aus Jaguar Racing in Kürze das Red Bull-Team?
Wie die 'BBC' berichtet, soll Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz dem Ford-Management ein Angebot zur Übernahme des Teams unterbreitet haben. Angeblich wolle der Österreicher 70 Prozent der Anteile für eine geschätzte Summe von 50 Millionen Pfund, umgerechnet entspricht das 78 Millionen Euro, übernehmen. Damit würde Mateschitz dann die Mehrheit am Team besitzen und könnte es, so wie es einst mit Arrows geplant war, aus Jaguar Racing das Red Bull Team USA machen und damit seine Expansionspläne in den Vereinigten Staaten endlich in die Tat umsetzen.
Eine Entscheidung, so heißt es, soll innerhalb der nächsten vier Wochen erfolgen. Für Ford würde der unterbreitete Deal Sinn machen, könnte man sich doch so von dem bis auf einen 2001 in Monaco geholten dritten Platz wenig erfolgreichen Team trennen. In den Vorstandsetagen bei Ford in Detroit hält sich ohnehin die Meinung, dass es so am besten wäre. "Wenn man den Blutdruck von jemanden hier von einer Sekunde auf die Nächste in die Höhe treiben will, so muss man nur über die Formel 1 sprechen, denn es gibt in dieser Hinsicht niemanden der neutral ist", sagt Fords Finanzchef Allan Gilmour. "Sicher, es ist ein Sport der viel Aufmerksamkeit genießt, doch andererseits fragen wir uns, ob wir das so brauchen. Es ist interessant und aufregend, auf der anderen Seite aber äußerst kostspielig."
Da Ford sich für das bislang geleistete Engagement nichts kaufen konnte und es fraglich ist ob Jaguar bis zum Start der nächsten Saison in ein bedeutend konkurrenzfähigeres Team verwandelt werden kann, scheint alles auf eine Entscheidung hinauszulaufen die Red Bull in den Genuss eines eigenen Formel-1-Teams kommen lässt und mit der sich Ford elegant eines nicht erfolgreichen Kapitels entledigen kann.

