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Barrichello: "Würde dieses Rennen gerne gewinnen"
Rubens Barrichello über die Besonderheiten von Spa-Francorchamps und seine Situation in der Weltmeisterschaft
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Erzähle uns zunächst etwas über diesen Kurs. Was sind die Herausforderungen hier?"
Rubens Barrichello: "Vom Setup her ist dieser Kurs sehr schwierig. Um hier eine schnelle Zeit zu erreichen, muss man in jeder Kurve schnell sein. Man muss sowohl in den schnellen als auch in den langsamen Kurven eine fast perfekte Balance haben. Und genau da liegt das Problem, denn manchmal erreicht man für die langsamen Ecken keine Balance. In den schnellen Kurven muss das Auto dafür noch mehr an der Grenze sein als normal."

© xpb.cc
Rubens Barrichello möchte endlich in dieser Saison siegen
Frage: "Es wurde immer gesagt, dieser Kurs trennt die Männer von den Buben. Stimmt das auch heute noch?"
Barrichello: "Als ich in der Formel Opel fuhr, da waren wir in der alten Boxengasse untergebracht und wir konnten gut die Formel-1-Autos sehen. Zu dieser Zeit fuhr Senna zusammen mit Berger bei McLaren. Berger fuhr die 'Eau Rouge' voll, Senna nicht. Aber am Ende der Runde war Senna eine Sekunde schneller. Also ist dieser Spruch wahr und gleichzeitig auch nicht. In der 'Eau Rouge' verliert man nur sehr wenig Zeit, wenn man sie nicht voll nimmt, aber die Kurvenkombinationen machen den Kurs sehr speziell."#w1#
Frage: "Was macht diesen Kurs so aufregend? Vielleicht der Adrenalinausstoß?"
Barrichello: "So war es, aber als die Autos besser wurden, wurde es auch immer einfacher. 1993 oder 1994 war es ziemlich schwierig. Heute ist die 'Blanchimont' beängstigender. Es ist wie die alte 'Tamburello'-Kurve (in Imola; d. Red.). Man weiß, dass man sie normalerweise voll fahren kann. Wenn man aber ein Problem bekommt, dann kann es wehtun. Sie zieht damit mehr Aufmerksamkeit auf sich als die 'Eau Rouge'."
Frage: "Hast du dir die umgebaute 'Bus Stop'-Schikane schon angesehen?"
Barrichello: "Nein. Im Fernsehen habe ich sie bereits gesehen, aber nicht persönlich."
Frage: "Einige befürchten, dass Überholmanöver durch den Umbau schwerer geworden sind. Beunruhigt dich das?"
Barrichello: "Es war ja ohnehin schon schwer, dort zu überholen. Man musste die Kerbs mit einbeziehen. Überholen war also schon möglich, man konnte sich aber einiges am Auto kaputt machen. Ich muss es mir erst persönlich anschauen, aber am Fernseher sah es so aus, als ob man nun weiter nach rechts fährt und erst dann wieder links."
Frage: "Wie sieht es mit den Chancen auf Regenwetter aus?"
Barrichello: "Die sind hundertprozentig, oder? So ist es hier doch immer. Wir wollen nur hoffen, dass es hier entweder nass oder trocken ist. Normalerweise ist es hier so, dass es an einigen Stellen regnet, an den anderen aber nicht. Wenn wir aber mit Trockenreifen im Nassen fahren, dann kann das sehr gefährlich sein."
Frage: "Auf diesem Kurs warst du bisher auch recht erfolgreich."
Barrichello: "Ja, sowohl in der Formel 3, Formel 3000, Formel Opel und Formel 1. Hier holte ich 1994 meine erste Pole Position. Ich mag diesen Kurs. Immer wenn man etwas mag, schlägt man sich auch gut. Außerdem ist es der 700. Grand Prix von Ferrari, hoffentlich haben wir ein gutes Wochenende."
Frage: "Michael Schumacher muss nur zwei Punkte mehr als du erobern, dann hat er seinen siebten Titel in der Tasche. Wirst du es ihm leicht machen, oder willst du ihn bis Monza warten lassen?"
Barrichello: "Ich hoffe, dass ich ihn bis Brasilien aufhalten kann. Und wenn das so kommt, dann hoffe ich, dass er auch bis zum nächsten Jahr warten kann. Aber man muss die Chancen schon realistisch einschätzen. Ich habe ihn in diesem Jahr noch nicht so klar geschlagen, wie ich dies im vergangenen Jahr geschafft habe. Aber ich denke positiv, ich bin konzentriert und mache meinen Job. Er hatte ein phänomenales Jahr. Ich gewinne zwar nicht, aber das werde ich hier wieder versuchen. Ich denke nicht zu viel über die Meisterschaft nach, ich würde nur gerne dieses Rennen hier gewinnen."

