Dyer: "Nirgendwo anders ist es schwieriger"
Michael Schumachers Renningenieur Chris Dyer erklärt die speziellen Besonderheiten des Belgien-Grand-Prix'
(Motorsport-Total.com) - Für Ferrari kann der Belgien-Grand-Prix zum großen Erfolg werden, wenn sich Michael Schumacher am Wochenende vorzeitig seinen siebten WM-Titel sichert. Ohnehin haben nur der Kerpener und sein Teamkollege Rubens Barrichello noch Chancen auf den Titel. Für Ferrari, wie für jedes andere Team auch, wird das Rennen in Spa-Francorchamps jedoch anstrengend werden.

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Auf Chris Dyer wartet in Spa-Francorchamps viel Arbeit
Zwar freut sich der gesamte Formel-1-Tross auf die Rückkehr in die Ardennen, doch die einjährige Pause wirkte sich auch auf die Vorbereitungen aus - die Daten von 2002 sind einfach veraltet. "Die Autos abzustimmen, wird schwieriger werden", erklärte Michael Schumachers Renningenieur Chris Dyer. "Das letzte Rennen hier fand vor zwei Jahren statt, also mit einem Auto, das nun zwei Jahre alt ist."#w1#
"Daher sind einige der detaillierten Informationen bezüglich des Setups und der Reifen einfach nicht existent", so der Australier. "Ich denke aber, dass wir nach der ersten Stunde im Freien Training ziemlich genau wissen werden, wo wir stehen. Es wird nicht lange dauern, bis wir die Lücken geschlossen haben."
#zt"Einige Strecken haben nur sechs oder sieben Kurven"|Chris Dyerzt#Abgesehen von diesen erwarteten Problemen, ist Spa jedoch ein Kurs, der auch die Techniker und Ingenieure vor große Aufgaben stellt. "Es gibt hier viele Kurven", fuhr Dyer fort. "Einige Strecken haben nur sechs oder sieben Kurven, aber hier ist es die doppelte oder gar dreifache Anzahl. Damit haben wir dann auch mehr Arbeit."
Das Basissetup ist wegen der bekannten Streckencharakteristik aber schon bestimmt. "Das ist ähnlich zu Kanada oder Indianapolis. Die Autos haben wenig Grip, da sie wenig Abtrieb haben. Das restliche Setup - abgesehen von der Aerodynamik - ist dagegen etwas kritischer", erklärte er weiter. "Die schnellen Kurven geben einen Weg des Setups vor, aber die Arbeit ist nirgendwo anders schwieriger, das betrifft auch die Reifenwahl."
Die Streckenlänge von fast sieben Kilometern gibt den Strategen der Teams zudem mehr Bedenkzeit. "Die Autos fahren nicht so häufig an einem vorbei", so Dyer. "Das Rennen kann damit etwas entspannter sein. Man muss jede Menge Arbeit während einer Runde verrichten, und so hat man mehr Zeit, darüber nachzudenken. Persönlich finde ich es schön, in Spa, Monza oder Monaco zu fahren, denn es sind großartige Ort mit viel Geschichte."

