• 24.08.2004 11:53

  • von Marco Helgert

Todt: "Wir brechen alle Rekorde"

Ferrari-Rennleiter Jean Todt ist spürbar stolz auf die Arbeit, die er und seine Mitarbeiter bei Ferrari leisten

(Motorsport-Total.com) - Als Jean Todt beim Frankreich-Grand-Prix 1993 zum ersten Mal hinter der Boxenmauer stand, ahnte er wohl noch nicht, welche goldene Zukunft er mit Ferrari in der Formel 1 haben würde. Der Franzose, der zuvor bereits Peugeot in der Rallye-WM zum Erfolg führte, brachte Ordnung in das chaotische System in Maranello. Mit der Ankunft von Rory Byrne, Ross Brawn und auch Michael Schumacher war die Mannschaft geboren, die seit Jahren die Erfolge in der Formel 1 fast im Alleingang einfährt.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Nach der Saison 2006 wird sich Jean Todt zurücklehnen können

"Ferrari hat alle Konstrukteurstitel seit 1999 gewonnen und alle Fahrer-Titel seit 2000 mit Michael Schumacher. Wir brechen damit alle Rekorde - der Beweis, welch fantastisches Team Ferrari ist", erklärte der Franzose nicht ohne eigenen Stolz dem 'Kicker'. Auch wenn seine Leistungen in Anbetracht der Seriensiege des Kerpeners in den Hintergrund rücken. "Ich kann gut damit leben. Ich selber respektiere immer Leute, die einen guten Job machen."#w1#

Vom Vorwurf, Ferrari würde durch ihre ständigen Erfolge die Formel 1 langweilig machen, möchte Todt aber nichts wissen. "Wir leben in einer Welt, in der die Menschen lieber Streit suchen, als die Formel 1 objektiv zu beurteilen", erklärte er. "Wenn man die Formel 1 kennt, muss man sehr, sehr hoch einschätzen, was Ferrari leistet. Auch wir werden nicht immer gewinnen und irgendwann auch wieder verlieren."

2006 laufen die Verträge der Führungspersonen bei Ferrari aus, auch Jean Todt wird dann seinen Hut nehmen. "Dann bereite ich, so gut ich nur kann, die Zukunft von Ferrari vor", erklärte der 58-Jährige. "Nach Ferrari interessiert mich kein anderer Job mehr im großen Motorsport oder in der Motorindustrie." Als Nachfolger von FIA-Präsident Max Mosley möchte er vorerst jedenfalls nicht kandidieren. "Max Mosley ist ein fantastischer Präsident. Ich hoffe, Max bleibt noch sehr, sehr lange."