Barrichello: Wehmütiger Abschied vom F2002

Obwohl er damit auch 2003 gerne noch ein Rennen gewonnen hätte, fällt Rubens Barrichello der Abschied vom F2002 schwer

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team hat den weltmeisterlichen F2002 mit dem Sieg durch Michael Schumacher in Imola endgültig in Rente geschickt. Obwohl bei Rubens Barrichello die Vorfreude auf das Renndebüt des neuen Modells groß ist, war es für ihn ein Abschied mit Wehmut.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Der alte Ferrari geht, der neue kommt – und die Konkurrenz zittert...

"Ich bin so froh, dass ich ein Auto wie den F2002 gefahren bin", erklärte er im Rahmen der Testfahrten in Mugello. "Es war ein fantastisches Auto und es hat mir meine besten Momente in der Formel 1 gegeben. Ich wollte unbedingt noch einen letzten Sieg damit feiern und in Brasilien war ich nahe dran, aber es hat nicht sollen sein. Autos sind nur Autos, aber für dieses empfinde ich besonders. Ich muss deswegen nicht weinen, möchte mich aber beim Team für den F2002 bedanken."

Der Brasilianer wurde im vielleicht besten Ferrari aller Zeiten letztes Jahr Vizeweltmeister und gewann unter anderem den Grand Prix von Italien in Monza vor beeindruckender Kulisse. Außerdem kam der F2002 eher seinem Fahrstil entgegen als die vorherigen Fahrzeuge, weshalb er den Abstand zu Michael Schumacher stark verringern konnte. An einzelnen Wochenenden hatte er den fünffachen Titelträger sogar im Griff.

Jetzt freut er sich aber auf den F2003-GA, den er diese Woche noch einmal getestet hat: "Es war wichtig, diesen Test nicht zu versäumen. Michael war aus verständlichen Gründen nicht da und meine Sitzposition musste noch angepasst werden. Ich habe am Mittwoch 63 Runden abgespult und fühlte mich bequemer und tags darauf fuhr ich dann ein paar Long-Runs. Luca Badoer hat zwei Renndistanzen hingekriegt und es sieht so aus, als seien die Kinderkrankheiten beseitigt worden."

Darüber hinaus zeigte sich Barrichello "optimistisch für das nächste Rennen", wo die lange verschobene Premiere des F2003-GA nun endlich über die Bühne gehen soll. Beim letzten Grand Prix in Imola freilich war er auch mit dem F2002 noch schnell genug, er steckte jedoch hinter Ralf Schumacher fest und konnte die Vorzüge seiner Drei-Stopp-Strategie nicht ausschöpfen. Dass jetzt das neue Auto kommt, muss die Konkurrenz beunruhigen.

Abschließend äußerte sich der Brasilianer noch zur persönlichen Situation von Michael Schumacher, dessen verstorbene Mutter Elisabeth heute beigesetzt wird: "Wir sind einander über die Jahre näher gekommen und kennen uns jetzt besser. Jeder weiß, wie viel mir meine Familie bedeutet, daher habe ich großes Mitleid mit ihm. Ich habe Michael gesagt, dass ich für seine Familie bete. Dass er am Rennen teilgenommen hat, bewundere ich ? das war sicher eine seiner schwierigsten Entscheidungen."