• 06.06.2009 18:54

Barrichello: "So sehr ich Button auch mag..."

Der Brasilianer auf der Pressekonferenz über sein Qualifying, die überraschend schwachen Ferrari und seinen ewigen Kampf gegen den Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Erzähle uns etwas über dein Qualifying!"
Rubens Barrichello: "Das Qualifying verlief großartig. Ich machte mir im zweiten Qualifying-Teil ein wenig Sorgen, denn ich hatte einen gebrauchten Reifensatz und als ich einen neuen Satz aufzog, kam ich ein wenig in Verkehr. Ich war mir also nicht sicher, ob ich es schaffen würde."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello, Sebastian Vettel und Jenson Button

Barrichello (rechts) muss sich immer wieder Button geschlagen geben

"Ich war Siebter, aber innerhalb der Zehntelsekunde, in der jeder lag, aber glücklicherweise war ich vorn. Der dritte Qualifying-Teil verlief gut. Ich entschied mich, den härteren Reifen zu verwenden, und ich denke, dass dies eine gute Wahl war. Aber man weiß nie, welcher unter diesen Bedingungen der bessere ist. Ich hatte drei Runden."#w1#

"Ich wünschte, dass ich auf der zweiten Runde etwas mehr Druck gemacht hätte, aber ich kam erneut in Verkehr. Timing ist in diesem letzten Qualifying alles, und es fuhren eine Menge Autos aus der Boxengasse, als ich schon auf meine Runde war. Aber es lief sehr gut. Alle liegen so eng beieinander und ich habe ein gutes Auto, ich bin ziemlich glücklich."

Frage: "Gestern hast du gesagt, dass du im ersten Sektor zu leiden hast. Das hast du wohl nun im Griff?"
Barrichello: "Ich denke, dass wir seit der vergangenen Nacht mit allem gute Arbeit geleistet haben. Das Auto fühlte sich deutlich besser an. Die Strecke mag uns vielleicht etwas mehr entgegengekommen sein, aber alles in allem fühlt sich das Auto deutlich besser an. Das konnten wir schon heute Morgen spüren, und es ging nur noch darum, zu versuchen, herauszufinden, welchen Reifen man einsetzen sollte."

"Wie ihr sehen konntet, qualifizierte ich mich auf den härteren und Jenson auf den weicheren. Es ist schwierig zu sehen, welcher der bessere war. Ich hatte in den Hochgeschwindigkeitskurven auf den härteren ein besseres Gefühl. Es war ein wenig rutschiger als ich dies vorhergesagt hatte, aber alles in allem war es immer noch ein gutes Qualifying. Wir spielten damit herum, denn wir wussten nicht, welcher der bessere ist."

Frage: "Die Position in der Startaufstellung ist ein Faktor, oder?"
Barrichello: "Ja, denn mir wurde gesagt, dass es hier überhaupt keine Rennen gibt. Dies ist die einzige Veranstaltung des Jahres. Wir haben auf der Gerade auf der rechten Seite überholt, das ist die einzige saubere Linie. Auch wenn ich Jenson sehr mag hoffe ich, dass meine Seite deutlich sauberer ist als seine."

Frage: "Heute Morgen schien Ferrari schneller gewesen zu sein als im Qualifying. Gehst du davon aus, dass sie deutlich schwerer sind als du?"
Barrichello: "Vor dem Wochenende erwartete ich, dass sie sehr schnell sein würden, und dies haben sie heute Morgen bewiesen. Aber in der Qualifikation schien sie nicht die notwendige Geschwindigkeit gehabt zu haben. Das war unser Glück."

Frage: "Morgen wird das siebte Rennen der Saison sein, und Brawn ist immer noch das Team, das es in der Formel 1 zu schlagen gilt. Hattest du im Dezember erwartet, in dieser Position zu sein, angesichts der Tatsache, dass du kein Team, keine Zukunft hattest, da Honda die Formel 1 verlassen hat?"
Barrichello: "Jedes Mal, wenn ich während dem November und Dezember mit dem Team sprach, schienen sie so glücklich darüber gewesen zu sein, wie viel sie in Bezug auf den Abtrieb zurück gewonnen hatten, und wie glücklich sie über den anderen Motor waren, einfach weil sie etwas anderes hatten."

"Wir wussten, dass das Auto konkurrenzfähig sein würde, aber wenn du mich gefragt hättest, was ich aufrichtig dachte, als ich zum ersten Rennen fuhr - ich dachte, dass konkurrenzfähig den fünften oder sechsten Platz bedeutet hätte."

"Aber es war von der ersten Runde an beeindruckend. Jenson war in der Lage, das Auto als Erster zu fahren, und nach vier Runden ging ich zu ihm und fragte ihn, und er sagte 'Ja, wir werden eine gute Saison haben' und ich glaubte ihm. Als ich das Auto fuhr, war es ein wirklich gutes Gefühl."

Frage: "Du hast nur einen Versuch unternommen. War es von Anfang an klar, dass du drei Runden brauchst, um aus den Reifen die Haftung zu holen? Wäre ein Abschnitt von vier Runden noch schneller gewesen?"
Barrichello: "Dies könnte ein Argument sein, denn ich frage mich... Heute Morgen war die vierte Runde besser als die dritte Runde, aber in der Qualifikation sind vier Runden etwas schwierig. Es gibt Autos, die fahren, und grundsätzlich verlor ich heute die ersten beiden Runden wegen Verkehrs."

"Ich machte aus diesem Grund auf der dritten Runde Druck, und diese war in Ordnung. Aber die Balance war nicht so gut wie ich dies erwartet hatte, vielleicht hätte die vierte Runde besser sein können. Ich wünschte, wir wissen es. Zudem hätte ich weniger Benzin gehabt. Ich würde gern wissen, wie viel man aus den Reifen noch hätte herausholen können. Ich denke, dass es sehr, sehr knapp war. Ich weiß nicht, ob meine besser waren oder nicht."

Frage: "Du hast den dritten Qualifying-Durchgang nicht sehr schnell begonnen, bist eine schnellste Runde auf der letzten Runde gefahren. Lag dies am harten Reifen oder am Verkehr?"
Barrichello: "Etwas an beidem. Es war der Reifen, ich wusste, dass die erste Runde nicht die schnellere sein würde, aber es lag auch am Verkehr. Ich machte auf der zweiten Runde etwas mehr Druck, hatte aber erneut Verkehr. Aus diesem Grund war die dritte Runde die einzige, auf der ich etwas erreichen konnte."

Frage: "Jenson und du scheint wie perfekte Brüder zu sein. Nach jedem Rennen gebt ihr euch die Hand, aber du bist meistens der Zweite. Wie groß ist der Druck, dass du ihn schlussendlich auch schlägst?"
Barrichello: "So sehr, wie ich Jenson als Freund mag, so sehr hasse ich ihn als Fahrer. Es ist also sehr, sehr einfach. Wir kommen sehr gut miteinander aus. Ich denke, dass es für das Team eine fantastische Paarung ist. Wir arbeiten gut zusammen und wie du schon gesagt hast, so lag ich im zweiten Qualifying-Teil zum Beispiel vor ihm, und im dritten Qualifying-Abschnitt war ich in der Lage, das Ruder herum zuweisen. Heute konnte ich nicht sagen, dass ich mit irgendetwas ein Problem hatte."

"Man weiß nie, was die Reifen für mich hätten bewirken können. Die Leute mögen dieses Gefühl haben, denn ich war hinter Schumacher Zweiter, ich werde hinter ihm als Zweiter ins Ziel kommen, aber ich werde sehr, sehr hart gegen ihn kämpfen. Diesmal arbeiten wir als Team gut zusammen, es gibt keine Wahl, keine traurigen Optionen, wie wir sie bei Ferrari gewöhnlich sahen. Und dieses Mal muss ich einfach angreifen und ich hoffe, dass dies morgen beginnt."