• 06.06.2009 18:43

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Red Bull denkt nur von Rennen zu Rennen

So groß wie 2009 war Red Bulls Chance auf den WM-Titel noch nie, doch Christian Horner sieht Jenson Button klar in der Favoritenrolle

(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit seinem Sieg in Schanghai wird Sebastian Vettel als ernsthafter Anwärter auf den WM-Titel gehandelt, aber allzu groß sind die Chancen des Deutschen in Wahrheit nicht. Denn zwar liegt er in der Fahrerwertung an dritter Stelle, doch sein Rückstand auf Spitzenreiter Jenson Button beträgt nach sechs von 17 Grands Prix bereits 28 Punkte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel droht in der Fahrer-WM langsam den Anschluss zu verlieren

Bei Red Bull tritt man angesichts der aerodynamisch überragenden Eigenschaften des RB5 sehr selbstbewusst auf, aber dass das mit dem WM-Titel schwierig wird, ist Christian Horner durchaus bewusst: "Jenson ist in einer fantastischen Position und er hat einen guten Vorsprung. Es wird schwierig, ihn noch einzuholen, aber wir konzentrieren uns auf jedes einzelne Rennen", erklärte der Teamchef der Österreicher gegenüber 'Motorsport-Total.com'.#w1#

Im heutigen Qualifying sicherte sich Vettel vor Button die Pole-Position, benzinbereinigt hatte er gegen den Brawn-Seriensieger aber um rund zwei Zehntelsekunden das Nachsehen. Dafür darf er sich im Stallduell gegen Mark Webber als lupenreiner Sieger fühlen, auch wenn der Australier mehr Treibstoff an Bord hatte und somit effektiv um deutlich weniger als drei Zehntelsekunden langsamer war als der deutsche Überflieger.


Fotos: Red Bull, Großer Preis der Türkei, Samstag


"Beide Fahrer haben einen guten Job gemacht und ihre Zielvorgabe erfüllt", lobte Horner. "Es war sehr eng. Istanbul ist die erste Strecke, auf der unser Doppeldiffusor zum Tragen kommt. Offensichtlich funktioniert er sehr gut. Wir sind jetzt gut platziert, um es morgen mit den Brawns aufzunehmen. Ferrari sieht auch stark aus, vor allem Massa, der das ganze Wochenende flott unterwegs war. Ebenso Toyota. Es wird ein spannendes Rennen."

Die einzige Sorge ist, dass Vettel am Freitagnachmittag nach nur vier Runden aussteigen musste, weil ihn sein Renault-V8-Triebwerk im Stich ließ - bereits zum zweiten Mal nach dem Saisonauftakt in Australien: "Es war ein Motorenproblem. Hoffentlich wird es im Rennen nicht auftreten, aber das war jetzt schon das zweite Mal, dass wir an einem Freitag ein Motorenproblem hatten", übte Horner leise Kritik am französischen Motorenpartner.