Barrichello muss auf Saisonsieg Nummer 1 weiter warten

(Motorsport-Total.com) - Die erste Safety-Car-Phase nutzte Michael Schumacher gnadenlos aus, um Rubens Barrichello zu überholen, nachdem er am Start keine Chance hatte, sich sogar gegen Takuma Sato intensiv zur Wehr setzen musste. Als die BAR-Honda bei der zweiten Safety-Car-Phase auf der Strecke blieben und bis auf Montoya alle Gegner von Ferrari inklusive der Roten zum Tankstopp gingen, war bereits eine Vorentscheidung zugunsten des Weltmeisterteams gefallen. Barrichello und Schumacher lieferten sich nach dem letzten Stopp noch ein packendes Duell, das aber keine Positionsveränderung mehr bewirkte.

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Unglaublich: Achter Sieg im neunten Rennen für Michael Schumacher

Michael Schumacher über seinen 78. Formel-1-Sieg: "Ralf ist in Ordnung und das ist heute das Wichtigste. Ich war sehr besorgt, als ich ihn so lange im Auto sah. Das Team funkte mir dann, dass er okay ist. Das hat mir sehr geholfen, denn ich konnte sehen, wie hart er in die Mauer eingeschlagen sein muss. Das Timing des ersten Boxenstopps war entscheidend. Ich übernahm die Führung, als das Safety Car an die Box ging. Ich konnte in den Windschatten von Rubens kommen und vorbei gehen."#w1#

"Wir hatten eine flexible Strategie, Rubens war auf einem längeren ersten Stint und ich auf einem längeren zweiten. Rubens war schneller wie ich, da er neuere Reifen hatte, weswegen er mich in den paar Runden so sehr unter Druck setzte und wir hatten einen harten Kampf. Ich musste mit meinen Reifen haushalten, die am Rande des Blasenwerfens waren und besser wurden, als sie erst einmal abgefahren waren, da konnte ich wieder pushen."

Rubens Barrichello: "Ich bin glücklich, dass ich Nordamerika mit 16 Punkten verlassen, kann aber ein wenig enttäuscht, denn ich hatte das Gefühl, dass ich hier und in Kanada hätte gewinnen können. Mein Auto war heute exzellent, aber als das Safety Car rauskam, war mein Reifendruck zu niedrig und ich hatte in der letzten Kurve durchdrehende Räder, weswegen Michael in den Windschatten kommen konnte und mich überholte, wobei ich die Türe nicht zumachen konnte. Ich verlor bei meinem ersten Boxenstopp ebenfalls ein paar Positionen, aber ich habe wirklich alles gegeben."

"Ich habe auch etwas auf der Strecke getroffen, als ich in einen blinden Kurvenausgang fuhr und habe einen heftigen Schlag dabei verspürt. Das Auto hat nach links gelenkt und ich dachte, dass die Aufhängung gebrochen ist. Nach meinem letzten Stopp konnte ich Michael auf meinen neuen Reifen attackieren, aber er hat die Türe fair zugeworfen. Ich bin nun heißer als jemals zuvor, mein erstes Rennen so früh wie möglich zu gewinnen."

Rennleiter Jean Todt: "Das war ein mit Zwischenfällen voll gepacktes Rennen, dessen Beginn von zwei Safety-Car-Phasen bestimmt wurde, die durch verschiedene spektakuläre Zwischenfälle verursacht wurden, die zum Glück glimpflich ausgingen und keine ernsthaften Verletzungen verursacht haben, was das wichtigste ist. Schlussendlich ist für uns das Optimum herausgekommen. Das Team, die Fahrer und die Autos waren perfekt. Unsere Zuverlässigkeit hat sich als außergewöhnlich erwiesen und ich möchte jedem unserer Mitglieder der Sportabteilung dafür danken. Die Ergebnisse haben wir ihren Anstrengungen und ihrer Widmung zu verdanken."

"Michael hat seinen achten Sieg der Saison vor Rubens herausgefahren, der das ganze Wochenende über sehr schnell war. Nach diesem Rennen ist er der einzige Fahrer, der in dieser Saison bisher immer in die Punkte gekommen ist. Indianapolis läutet das Ende der ersten Saisonhälfte ein. Es ist für uns fantastisch gut gelaufen, auch dank der Unterstützung unserer Partner, vor allem Bridgestone und Shell, aber nun blicken wir auf die Zukunft. Wir werden genügend Zeit haben, diese Ergebnisse zu genießen, wenn wir alt sind..."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Ein unglaublich ereignisreiches Rennen, während dem unser Team und die Fahrer korrekt auf die sich verändernden Bedingungen reagiert haben. Das Safety-Car hat dazu geführt, dass wir schnell darauf reagieren und unsere Strategien verändern mussten. Rubens war das ganze Wochenende über sehr stark und Michael hat seinen Neustart sehr gut hinbekommen. Ich denke aber, dass Rubens ohne das Problem bei seinem ersten Boxenstopp Michael vielleicht hätte schlagen können."

"Unsere Fahrer dürfen gegeneinander fahren und wir haben sie nur gebeten, vernünftig zu sein und keinen Unfall zu bauen. Nach dem zweiten Boxenstopp hatte Michael eine schwere Benzinladung und Michael war auf neuen Reifen, aus diesem Grund war er für ein paar Runden schneller als sein Teamkollege."