• 21.06.2004 00:36

  • von Marco Helgert

BAR-Honda: Endlich Podestplatz für Sato

Takuma Sato gelang der Sprung auf das Siegerpodest, während Jenson Button das Rennen mit einem Getriebeproblem aufgab

(Motorsport-Total.com) - Vielleicht hätte es für das BAR-Honda-Team in Indianapolis zu mehr als einem dritten Platz gereicht, wenn man beide Piloten in der ersten Safety-Car-Phase an die Boxen geholt hätte. Doch nach dem Rennen waren alle im Team erleichtert, dass Takuma Sato den Sprung auf das Siegerpodest geschafft hat. Der letzten Japaner, dem das gelang, war Aguri Suzuki in Japan 1990 am Steuer eines Larrousse-Lola. Jenson Button verlor alle Chancen durch ein überhitztes Getriebe. Der Engländer musste seinen ersten Saisonausfall hinnehmen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Endlich geschafft: Takuma Sato errang seinen ersten Podestplatz in der Formel 1

"Das ist ein unglaubliches Gefühl", freute sich Sato nach dem Rennen. "Für dieses Ergebnis haben wir so lange so hart gearbeitet. Ich bin stolz auf das Team, auf Honda und alle Partner. Sie haben so hart gearbeitet, um die Probleme, die ich hatte, zu lösen. Ich hatte ein gutes Rennen und das Auto fühlte sich wunderbar an. Es war konstant schnell, ich muss auch Michelin für ihre Bemühungen danken."#w1#

Dabei begann das Rennen nicht unbedingt nach dem Geschmack des Japaners. "Ich war etwas überrascht, als mich Alonso am Start überholte. Die besorgenden Zwischenfälle machten dann die Dinge auf der Strecke etwas verwirrend. Nach zwei Safety-Car-Phasen merkte ich, dass ich das Auto hatte, um die Position wieder zurückzuholen. Ich hatte mit einigen Fahrern gute Zweikämpfe. Dann sah ich, wie Jarno bei einer Ölflagge zögerte und ich nutzte diese Chance. Die vergangenen Rennen waren hart für das Team, es ist großartig, mich auf diese Weise bedanken zu können."

"Es war ein dramatisches Rennen", erklärte Jenson Button. "Mein Start war nicht gut, ich verlor zwei Plätze an Alonso und Räikkönen. Nach der ersten Safety-Car-Phase lief mein Auto gut, aber ich hing hinter Räikkönen fest. Dann kam die zweite Safety-Car-Phase, nachdem Ralf seinen große Unfall hatte. Wir entschieden uns, draußen zu bleiben. Ich bin mit dem Team einer Meinung - das war das Richtige. Dann hingen wir sechs Runden hinter Michael fest, ehe wir zum Boxenstopp gingen. Das Auto lief gut, war sehr stabil, speziell beim Bremsen. Die Traktion war außergewöhnlich. Es ist schade, dass ich nicht ins Ziel kam, das Ergebnis wäre interessant geworden."

Besonders freute sich Teamchef David Richards, der immer an Takuma Sato geglaubt hat. "Ein großartiger Tag für Taku und das Team", so der Engländer. "Das war der erste Podestplatz für ihn und der siebente Podestplatz im neunten Rennen für das Team. Gleichzeitig benötigen wir aber noch mehr Konstanz, und Jensons Ausfall war eine vergebene Chance. Die erste Saisonhälfte ist vorüber und ich bin zufrieden mit unserer Entwicklung, vor allem mit dem Zusammenspiel mit Honda und Michelin. Für den Rest der Saison liegt der Kampf in unseren Händen, wir wollen in den nächsten neun Rennen sicher mehr erreichen."

Auch BAR-Hondas Technikchef Geoff Willis schloss sich den Gratulanten an: "Wir hatten schlechte Starts, besonders Jenson, aber danach war unser Auto extrem schnell. Leider hatten wir nicht die Chance, gegen die Ferraris zu fahren. Die Situation hierfür war komplex. Wir entschieden uns, nicht in der zweiten Safety-Car-Phase zu stoppen. Das hätte funktioniert, wenn Schumacher nicht vor uns wieder auf die Strecke gekommen wäre. Danach wurden beide Autos bis zum ersten Halt von den Ferraris aufgehalten."

"Nach dem ersten Stopp war rasch klar, dass Jenson ein Problem mit seinem Getriebe hatte, wir mussten ihn aus dem Rennen nehmen. Taku hingegen war konstant schnell und schloss auf Trulli auf. Als dieser einen Fehler machte, konnte er auf den dritten Rang nach vorne fahren", so Willis. Hondas Chefingenieur Shuhei Nakamoto freue sich für seinen Landsmann. "Ich möchte Taku für seine heutige Fahrt gratulieren. Er hat das gesamte Rennen über gekämpft und er verdient diesen dritten Rang. Ich bin auch besonders erleichtert, dass Ralf nichts Ernsthaftes passiert ist."