• 27.09.2009 12:20

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Barrichello: "Ich blicke nach vorn"

Der Brawn-Pilot sieht sich trotz Strafversetzung und Unfall im Qualifying in einer guten Ausgangsposition - Jenson Button wieder besiegen

(Motorsport-Total.com) - Erst auf einen zweiten Blick offenbart die Startaufstellung für Singapur, dass für Rubens Barrichello nicht alles schlecht lief. Der Brasilianer bekam ein neues Getriebe ins Auto, wusste also, dass er fünf Startplätze zurückversetzt wird. Ein Unfall im letzten Sturmlauf im Qualifying störte den Vorwärtsdrang, doch Teamkollege Jenson Button steht dennoch drei weitere Ränge hinter dem Brasilianer.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

"Im zweiten Qualifyingabschnitt verloren wir Leistung wegen des Unterbodens (nachdem er auf einem Randstein hart aufsetzte; Anm. d. Red.). Irgendwas ist passiert. Ich kann mir aber nicht selbst einreden, dass das Auto nicht gut genug ist. Ich musste es versuchen", verteidigte er seine aggressive Haltung. "Sehr viel besser hätte ich es auch nicht machen können. Nach der Strafe und nach dem Unfall starte ich dennoch vor Jenson - das ist schon etwas Positives."#w1#

Der Getriebewechsel störte Barrichello kaum noch, denn mit dieser Tatsache rechnete er schon seit Monza. "Es war schon in Monza sehr knapp", erklärte er. "Doch da war es eine gute Entscheidung, bis zum Qualifying alles so zu lassen. Als ich mich in Monza als Fünfter qualifizierte, entschieden wir uns, es so zu lassen. Wäre ich auf auf Rang zehn zurückgefallen, dann wäre ich Siebter oder Achter geworden. Das wäre nichts gewesen."


Fotos: Rubens Barrichello, Großer Preis von Singapur


So aber gewann er in Monza, dabei litt das Getriebe aber weiter. "Hier haben wir schon zu Beginn des Wochenendes Schäden von außen gesehen", so Barrichello. "Da war die Entscheidung klar, aber ich wusste es und konnte damit planen. Schön ist das nicht, aber wenn es sein muss, dann muss es sein."

Für das Rennen erhofft sich der Routinier viel. Möglich sei "alles", auch vom zehnten Rang aus. "Im Vorjahr sind im Rennen hier viele Sachen passiert. Ich muss einfach ruhig bleiben", erklärt er. Sein Teamkollege gebe dabei aber nicht die Marschroute vor. "Ich werde nicht das Rennen so beginnen, dass ich schon nach hinten schaue. Ich blicke nach vorn. Wenn ich mehr Punkte hole als Jenson, dann wäre das gut. Er hat die Freiheit, eine bessere Strategie zu wählen. Aber ich sparte mit dem Unfall auch etwas Benzin."

Durch die Brawn-Schwäche könnte aber auch Red Bull wieder Boden gutmachen. "Man weiß manchmal nicht, warum sie schnell sind und dann wieder nicht", so Barrichello. "Hier sind sie aber schnell, das wissen wir. Nur wir tun das, was wir machen müssen. Den zweiten Qualifyingabschnitt habe ich nach dem Unterbodenschaden nur mit einer Kamikazerunde überstanden. Dass es im letzten Abschnitt dann schwierig werden würde, wussten wir immer."