• 02.08.2001 10:16

  • von Marcus Kollmann

BAR-Pilot Olivier Panis im Gespräch

Der Franzose spricht über BAR, Villeneuve, Honda und seine Ziele für die nahe Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Für viele ist er nur der zweite Mann, der bei British American Racing im Schatten des 1997er Weltmeisters Jacques Villeneuve steht. Die Rede ist von Olivier Panis. Dem 34-Jährigen Franzosen, der als Testfahrer des McLaren-Teams dermaßen zu überzeugen wusste, dass ihn Craig Pollock als Teamkollegen seines kanadischen Champions an Bord holte.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis (BAR-Honda)

Olivier Panis sieht seine Zukunft bei BAR und hofft 2002 auf Honda und das Team

Aber verstecken muss sich Panis hinter Villeneuve nicht, wenngleich der Kanadier mehr Erfolge vorzuweisen hat, so läuft das teaminterne Duell der beiden in der Formel 1 recht ausgewogen ab. 7:5 führt Villeneuve momentan, doch die Dominanz des Kanadiers täuscht. Zweifelsohne hat Jacques Villeneuve aber seine Chancen besser genutzt oder nutzen können, denn sowohl er als auch sein Teamkollege sahen bei 12 Rennstarts in diesem Jahr 7 Mal die schwarz-weiß-karierte Flagge. Villeneuve zwei Mal als Dritter und jeweils ein Mal als Vierter, Siebter, Achter und Neunter. Panis kam bislang zwei Mal als Vierter und als Siebter, sowie jeweils einmal als Fünfter, Achter und Neunter ins Ziel.

Villeneuves geringster und größter Vorsprung auf seinem Teamkollegen in der Qualifikation betrug 0.083 Sekunden Vorsprung in Melbourne, sowie 0.433 Sekunden Vorsprung auf dem Nürburgring. Panis geringster Vorsprung auf Villeneuve betrug 0.136 Sekunden in Sepang und sein größter 0.623 Sekunden auf dem A1-Ring.

Gegenüber 'Premiere World' hat der in Lyon geborene und nicht wie viele Formel-1-Piloten in Monaco sondern in Grenoble lebende zweifache Familienvater schon einen Blick auf die die nächste Saison gewagt und über sein Team, seinen Teamkollegen und Motorenpartner Honda gesprochen.

Nachdem auch Panis Vertrag für die Saison 2002 mit BAR bestätigt wurde, hofft der Franzose auf eine noch lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Team und Motorenpartner Honda. Da nur noch 5 Rennen in der Saison 2001 zu absolvieren sind, blickt Panis schon voraus: "Ich bin sehr optimistisch für die kommende Saison. BAR wird in der Zukunft noch wesentlich besser werden. Wir haben in diesem Jahr sehr hart gearbeitet und werden dies auch fortsetzen."

"Wir sind mit Honda sehr zufrieden. Wir werden kommendes Jahr der neuen "Motor-Philosophie" folgen. Der Motor wird dann leichter und wesentlich stärker sein. Damit sind die Perspektiven dann auch viel besser und wir können - hoffentlich - mit BAR um die Weltmeisterschaft fahren", erklärt der 34-Jährige glaubwürdig.

Über das Arbeitsverhältnis zwischen Panis und Villeneuve ist in der Vergangenheit viel geschrieben worden. Von beiden Seiten hieß es unisono, dass beide Fahrer gut miteinander auskommen und sich gegenseitig ergänzen und durch ihren Erfolgswillen Britisch American Racing nach vorne bringen. "Wir haben eine sehr enge und gute Beziehung. Es besteht ein beidseitiger, positiver Druck. Jacques und ich arbeiten seit nun einem Jahr zusammen, und jeder versteht die Arbeit des anderen. Ich freue mich auf die Kooperation im kommenden Jahr", sagt Panis, angesprochen auf die Zusammenarbeit mit seinem kanadischen Teamkollegen.

Bislang konnte der bald 35 Jahre alte Panis bei insgesamt 103 Rennteilnahmen 1 Sieg (1996 Monaco), drei zweite Plätze (1994 Australien, 1995 Deutschland, 1997 Spanien) und einen dritten Platz (1997 Brasilien) erreichen. Aber wie alle anderen Rennfahrer auch, so hat der Franzose das ganz große Ziel vor Augen: "Ich habe immer noch das Ziel, Grand Prix zu gewinnen und um die Weltmeisterschaft mitzufahren."

"Ich denke, dass ich noch drei bis vier gute Jahre haben kann. So lange will ich auch noch fahren, zumindest so lange ich noch die Motivation habe, Rennen zu bestreiten", erklärt Panis, auf die Frage, wie er seine persönliche Zukunft sieht und wie lange er noch Fahren wird."

Seinen schrecklichen Unfall 1997 in Kanada, bei dem er sich mehrfache Knochenbrüche beider Beine zuzog, hat Panis längst verdaut. "Langsamer", so sagt er, "bin ich dadurch nicht geworden." Die Erfahrung dieses Crashs hat ihn sogar positive Lehren ziehen lassen, indem er jetzt die Risiken in seinem Beruf besser abzuschätzen weiß.