• 20.06.2003 12:12

  • von Marcus Kollmann

BAR-Honda peilt Punkteplätze auf dem Nürburgring an

Nach den positiven Testfahrten, hat sich die Mannschaft aus Brackley eine Zielankunft beider Piloten vorgenommen

(Motorsport-Total.com) - Nach Saisonhalbzeit stehen für das BAR-Honda-Team bereits 11 WM-Punkte auf dem Konto. Da zuletzt, vor allem aber immer wieder am Auto von Jacques Villeneuve technische Probleme auftraten und somit noch bessere Rennergebnisse verhinderten, hofft das Team aus Brackley nun, dass man mit Beginn der zweiten Saisonhälfte weniger Probleme mit der Zuverlässigkeit des Autos haben wird.

Titel-Bild zur News: Helme von Button und Villeneuve

Die BAR-Piloten wollen auf dem Nürburgring Punkte holen

Das bisher beste Ergebnis auf dem Nürburgring für BAR erzielte 1999 Ricardo Zonta, der damals als Achter ins Ziel kam. Im Vorjahr sahen Olivier Panis als Neunter und Jacques Villeneuve als Zwölfter die Zielflagge. Obwohl der Kanadier 1996 das Rennen in Eifel für sich entscheiden konnte, ist er jedoch kein großer Fan der mittlerweile umgebauten Rennstrecke.

Villeneuve findet den Nürburgring nicht interessant

"Ich bin kein Fan des Nürburgring was die Strecke anbelangt. Letztes Jahr wurde das Layout verändert und ich finde es nicht sehr interessant", so Villeneuves deutliche Worte. "Allerdings habe ich gute Erinnerungen an den Nürburgring, denn ich habe hier meinen ersten und meinen letzten Grand Prix gewonnen. Dorthin zurück zu kehren ist schon eine nette Sache. Wir sollten dort wesentlich konkurrenzfähiger sein als letztes Jahr. Durch die bestehenden Überholmöglichkeiten sollte es meiner Ansicht nach auch ein gutes Rennen werden", hofft der Kanadier.

Button will wie im Vorjahr wieder in die Punkteränge fahren

"Kanada war für uns ein schwieriges Wochenende, wenngleich es großartig war nach meiner kurzen Pause wieder im Auto zu sitzen. Es ist eine Angelegenheit von Hochs und Tiefs und nachdem wir in Silverstone einen guten Test hatten, freuen wir uns darauf auf dem Nürburgring wieder in die Punkte fahren zu können", ist Jenson Button im Vorfeld des neunten WM-Laufes optimistisch.

"Der Nürburgring ist eine ziemlich schwierige Strecke mit ein paar Überholmöglichkeiten. Das neue Streckendesign ist gut und die erste Kurve eignet sich hervorragend zum Ausbremsen anderer Autos. Allerdings ist es auch sehr schwierig beim Start dort durchzukommen, denn es ist sehr eng. Insgesamt mag ich das Rennen auf dem Nürburgring. Letztes Jahr konnte ich dort ein gutes Ergebnis erzielen und aus diesem Grund hoffe ich auf eine Wiederholung", so Button, der 2002 als Fünfter zwei Punkte holte.

Richards: Müssen mit beiden Autos Punkte holen

"Wenn ich danach gefragt würde einen Bericht über die Fortschritte des Teams bei Saisonhalbzeit abzugeben, so würde ich sagen, dass ich sehr zufrieden über unseren Speed aber sehr frustriert darüber bin dass wir diesen nicht in Punkte umgemünzt haben", ist Teamchef David Richards mit dem Saisonverlauf für seine Truppe nicht ganz zufrieden.

"Wir hatten in diesem Jahr schon einige starke Rennen, doch wir müssen mit beiden Autos Punkte holen. Das Potenzial ist vorhanden, jedoch müssen wir erst die Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommen. Wir werden das durch präzise überwachte Prozesse beim Design und in der Fertigung der Rennboliden tun und dazu den hundertprozentigen Einsatz von jedem im Team benötigen. Nur so können wir die Probleme aus der Welt schaffen."

"An den Nürburgring reisen wir mit neuer Hoffnung auf ein gutes Ergebnis. Es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass wir bei diesem Rennen nicht in den Punkten landen können. BAR, Honda und Bridgestone haben hart gearbeitet, um als Team das Beste aus dem Gesamtpaket herauszuholen. Ich erwarte deshalb, dass ich in wenigen Monaten, wenn die Saison zu Ende ist, einen positiven Bericht abliefern kann", hofft Richards auf eine bessere zweite Saisonhälfte.

Willis: Neue Teile für den BAR 005 bis Saisonende

"Nachdem die erste Hälfte der Saison hinter uns liegt, ist es gut die Performance des Teams zu analysieren", findet auch Geoffrey Willis, Technischer Direktor. "Vergleichen mit 2002 haben wir ganz gewiss einen riesigen Schritt mit dem Chassis und dem Motor gemacht und wir werden auch weiterhin Verbesserungen für jedes Rennen machen. Wie dem auch sei, so haben wir trotz sehr produktiver Testfahrten, bei denen wir Tausende an Kilometern mit bestenfalls kleinen Problemen absolviert haben, an den Rennwochenenden eine enttäuschende Zuverlässigkeit an den Tag gelegt und die Ergebnisse die herausgesprungen sind reflektieren nicht die Leistungsfähigkeit des Autos", geht auch Willis hart mit dem Team ins Gericht. "Wir sind dennoch davon überzeugt, dass wir diese Situation verändern können und verändern werden. Wir entwickeln das Auto weiter und werden bis zum Saisonende neue, bessere Teile herstellen und einsetzen."

Technischer Direktor erwartet interessante Zwei-Stopp-Strategien

"Aus technischer Sicht ist der Nürburgring eine herausfordernde Strecke, welche eine interessante Kombination aus Kurven und schnellen Geraden besitzt. Obwohl es eine ziemlich schnelle Strecke ist, ist es auch ein Kurs auf dem die Teams die Autos mit maximalem Abtrieb fahren. Um in eine Position für ein Überholmanöver zu kommen, benötigt man einen sehr guten Topspeed, um dann entweder am Ende der Start-/Zielgeraden oder beim Anbremsen der Schikane überholen zu können. Der glatte Asphalt des Nürburgrings bereitet keine besonderen Probleme was die Reifenabnutzung anbelangt. Einmal mehr erscheinen zwei Boxenstopps als wahrscheinlich, was jede Menge an Taktiken ermöglicht, um einen Vorteil über die Konkurrenz zu erlangen."

Honda ist "hungrig" nach Zielankünften

"In Silverstone haben wir die neueste Ausbaustufe unseres Motors getestet und von allen drei Fahrern positive Rückmeldungen erhalten. Ich bin für das Wochenende auf dem Nürburgring ermutigt und hungrig auf eine Zielankunft in den Punkten", wünscht sich Shuhei Nakamoto, Technikdirektor von Honda Racing Development, nach dem Doppelausfall in Kanada nichts sehnlicher als weitere WM-Zähler.