BAR-Honda: Guter Tag ohne perfekte Balance

Ohne gravierende Probleme und mit Platz zwei durch Button meisterte BAR-Honda den Trainingsauftakt auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team etabliert sich auch am Nürburgring weiterhin als Spitzenkraft in der Formel 1: Nach Davidsons Bestzeit am Vormittag erreichte Jenson Button in der zweiten Session des Tages die zweitbeste Zeit. Alles in allem also ein gelungener Tag für die Truppe aus Brackley, obwohl es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button blieb am Nachmittag nur 0,263 Sekunden hinter der Bestzeit

"Wir hatten einen guten ersten Tag und sammelten mit allen drei Autos wertvolle Informationen", freute sich Button, doch sein Teamkollege Sato stieg auf die Euphoriebremse: "Wir hatten Probleme, die optimale Balance zu finden. Daran müssen wir bis morgen arbeiten." In der Tat hatten alle drei Piloten mit einem leichten Übersteuern zu kämpfen, was Sato einmal mit einem Ausritt in der Mercedes-Arena bezahlen musste.#w1#

Leichte Schwierigkeiten mit rutschiger Strecke

"Am Morgen hatten wir wenig Grip auf der rutschigen Strecke, rechneten aber mit mehr Haftung am Nachmittag", so Button. "Dem ist aber nicht so gewesen. Vielleicht deshalb, weil es recht kühl und windig ist. Anthony hat gute Arbeit auf den längeren Runs geleistet, aber daran müssen wir noch arbeiten. Es ist erst Freitag und man weiß nicht so recht, inwieweit die Zeiten damit zu tun haben, dass die Teams Benzin aus dem Tank genommen haben, aber ich denke, wir sollten hier stark sein."

Der 24-Jährige freute sich außerdem darüber, "nach Monaco wieder auf einer Strecke zu sein, auf der man überholen kann", während sein Teamchef David Richards wohl lieber noch an der Cote d'Azur geblieben wäre: "Noch vor ein paar Tagen sind wir im sonnigen Hafen von Monaco gesessen und jetzt befinden wir uns schon wieder in den kühlen Bergen der Eifel." Aber: "Wir haben gute Basisarbeit für dieses Wochenende geleistet."

Auch sonst war Richards nicht unzufrieden mit dem ersten Tag in Deutschland: "Wenn man all die Zwischenfälle von heute in Betracht zieht, scheint es so, dass die meisten Teams - genau wie wir - Probleme mit der Balance haben. Ich bin mir aber sicher, dass wir das während den Freien Trainings morgen in den Griff bekommen und sehe keinen Grund, warum wir nicht so konkurrenzfähig sein sollten wie bei den letzten Rennen."

Sato nicht überragend, aber mit positivem Gefühl

"Ziemlich positiv" auch das Gefühl von Japan-Sensation Takuma Sato im zweiten Stamm-BAR: "Ich hoffe nur, dass die Strecke morgen besser beisammen ist, denn wir hatten heute Probleme, genügend Grip zu finden." Der 27-Jährige war nicht so gut in Schuss wie bei den letzten Rennen, verlor eine Sekunde auf die Tagesbestzeit und war stets langsamer unterwegs als seine beiden Teamkollegen. Zumindest im Mittelsektor war er aber immer bei der Musik.

Die Überraschung des Tages war aus BAR-Sicht einmal mehr Anthony Davidson, der am Morgen in 1:29.447 nicht nur Bestzeit, sondern vorübergehend auch Streckenrekord markierte und damit heute schneller war als Button. Kein Wunder, dass er sich darüber zufrieden äußerte: "Ich bin happy mit meiner Performance. Diese Strecke ist neu für mich, umso glücklicher stimmt es mich, dass ich am Ende der ersten Session, die fast nur dem Einfahren dient, Streckenrekord aufstellen konnte."

"Ich finde, der Kurs macht Spaß, denn er hat ein bisschen von allem - langsame, mittelschnelle und schnelle Kurven", so der dritte Mann im Team, der zuletzt sogar mit BMW-Williams in Verbindung gebracht wurde. "Nach sechs Rennen habe ich mich jetzt wirklich zurechtgefunden und arbeite gut mit Jenson, Taku und den Ingenieuren zusammen. Es freut mich, dass ich wieder meinen Beitrag leisten konnte, und wir haben eine gute Basis für das Rennen gelegt."

Geoff Willis, Technischer Direktor: "Hauptaufgabe war heute, ausreichend Daten für die Reifenwahl zu sammeln. Alle drei Fahrer haben ihre Programme erfolgreich absolviert und so stehen uns jetzt genug Informationen zur Verfügung, die am Abend analysiert werden. Trotz der staubigen Bedingungen mit wenig Grip haben wir konstante Fortschritte mit dem Setup gemacht und wir waren auf alten und neuen Reifen konkurrenzfähig. Wir sind optimistisch für morgen und Sonntag."