BAR-Honda drängt Button auf eine baldige Entscheidung

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button ist momentan das bunteste Teil im Formel-1-Transferpuzzle 2005: Der Brite hat einen Vertrag bei BAR-Honda, ist aber für 2006 prinzipiell frei. WilliamsF1 könnte zwar eine Option auf ihn ziehen, doch die gilt nur dann, wenn man einen Werksmotor hat - und das ist angesichts der Gründung des eigenen Rennstalls von BMW mehr als fraglich. Und dann ist da auch noch ein Angebot von Ferrari, verbreitet vor allem von den britischen Medien, angeblich 30 Millionen Euro schwer.

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Wohin des Weges, Jenson? Button wird auch mit Ferrari in Verbindung gebracht...

BAR-Honda-Teamchef Nick Fry hat aber seine Zweifel an den Ferrari-Gerüchten: "Wenn ihm Ferrari wirklich 30 Millionen Euro anbietet, dann rate ich ihm, dass er das Angebot annimmt", sagte er kürzlich. "Da würde ich zurückstecken." Aber: "Wir hoffen sehr, sehr stark darauf, dass Jenson bei uns bleiben wird. Er sieht nicht nur heute oder den Rest der Saison, sondern er sieht die nächsten fünf Jahre. Er weiß, dass Honda elf Weltmeisterschaften gewonnen hat, und er weiß, dass er hier eine gute Chance auf den Titel hat."#w1#

Angebot auf Lebenszeit von BAR-Honda an Button

Gegenüber dem 'Telegraph' ging Fry nun sogar noch einen Schritt weiter: "Jenson weiß, dass er seine Karriere in unserem Team beenden kann. Die Entscheidung liegt bei ihm, aber im Interesse aller sollte er sie möglichst rasch treffen", erklärte der Brite. Warum er bald Bescheid wissen möchte, ist klar: BAR-Honda hat derzeit lediglich Testfahrer Anthony Davidson als potenziellen Nachfolger an der Angel, doch wenn sich Button für Ferrari entscheiden sollte, könnte man ebenso gut einen Köder in den Barrichello-Teich auswerfen.

Letzterer verdient laut der angesehenen Londoner 'Times' derzeit neun Millionen Euro jährlich als Nummer zwei bei Ferrari - und hat seine Chancen auf einen Weiterverbleib beim Traditionsrennstall aus Maranello zuletzt lediglich mit "50:50" bezeichnet, obwohl er eigentlich bis Ende 2006 unter Vertrag steht. Zwar kann sich kaum jemand vorstellen, dass dieser Vertrag vorzeitig aufgelöst wird, doch in der Vergangenheit sind schon merkwürdigere Dinge in der Formel 1 passiert.

BAR-Honda, Ferrari oder doch WilliamsF1?

Button hat also die Qual der Wahl: Entweder unterschreibt er demnächst einen langfristigen Vertrag bei BAR-Honda, wo man ihn am liebsten auf Lebenszeit binden würde, oder aber er intensiviert seinen Flirt mit Ferrari. Dass er zu WilliamsF1 wechseln will, wo er vor einem Jahr noch unbedingt hinwollte, erscheint inzwischen unwahrscheinlich, denn mit Kundenmotoren von Honda oder Toyota würde das Team ohne Werksunterstützung künftig wohl nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Was die Aussichten für die laufende Saison angeht, ist der 25-Jährige jedenfalls desillusioniert: "Zu denken, dass wir noch ein Rennen gewinnen können, wäre vermessen", seufzte er gestern in Hockenheim. "Deswegen können wir aber auch nicht härter arbeiten als bisher, denn wir arbeiten schon jetzt so hart wie möglich. Wenn wir Ende des Jahres in einer Position sein sollten, um Rennen zu gewinnen, dann fantastisch! Aber das würde mich sehr überraschen, denn unser Rückstand ist groß."