BAR-Honda blickt gespannt auf Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das BAR-Honda-Team den neuen Wagen für die Saison 2002 bereits im Dezember vergangenen Jahres präsentiert hatte, nahmen die Fahrer des seit Ende letzten Jahres von David Richards geführten Teams Anfang Januar nach dem Wintertestverbot die Testarbeit auf. Insgesamt wurden mit dem neuen BAR004 bisweilen über 7.000 Kilometer zurückgelegt, wobei sich trotzdem nur schwer einschätzen lässt, wie stark der neue Wagen ist. Dennoch hofft das Team auf eine erfolgreiche 2002er-Saison.

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Olivier Panis weiß, wie schwierig Melbourne am Freitag zu fahren ist

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, der 1996 und 1997 in Melbourne jeweils von der Pole Position startete, bestreitet in diesem Jahr in Melbourne sein 100. Formel-1-Rennen. "Es ist aufregend, wieder in die Saison zurückzukehren", erklärte der 30-jährige Kanadier, dessen bestes Ergebnis im Albert Park auf das Jahr 1996 zurückgeht, als er Rang zwei belegte. "Nach dem ganzen Testen fühlt sich das Auto viel besser an und wir haben Möglichkeiten gefunden, um mit dem Auto schnell in Kurven zu sein, was letztes Jahr nicht möglich war. Ich mag Melbourne sehr. Die Strecke ist schwierig zu fahren und bietet technisch einige interessante Kurven. Sie ist mit über 5 Kilometern Länge auch ziemlich lang. Ich habe einige schöne Erinnerungen an Melbourne, aber zutiefst tragisch ist das letzte Jahr. Unsere Gedanken werden während des ganzen Wochenendes bei diesem Ereignis sein." (Im Vergangenen Jahr krachte Jacques Villeneuve dem BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher ins Heck, wobei ein Rad des BAR-Hondas durch ein Loch im Zaun flog und einen Streckenposten tödlich verletzte; d. Red.)

Olivier Panis bestritt im vergangenen Jahr in Melbourne sein erstes Formel-1-Rennen für das BAR-Honda-Team und weiß, welche Tücken die 5,302 Kilometer lange Strecke vor allem am ersten Trainingstag hat. "Die Wintertests und mein eigenes Training sind hart gewesen, haben aber Spaß gemacht", resümiert der 35-jährige Franzose. "Ich habe nur eine Woche Urlaub seit dem Ende der letzten Saison gehabt. Die ganze harte Arbeit beim Testen scheint sich aber ausgezahlt zu haben, weil das neue Auto mehr Grip hat. Mechanisch ist es auf langsamen Kursen und auf Hochgeschwindigkeitsstrecken viel besser. Mit dem neuen Auto fühle ich mehr Zuversicht und kann mehr Druck machen. Wir haben außerdem einen komplett neuen Motor von Honda, die während der ganzen Winterpause hart gearbeitet haben. Ich denke, dass die Strecke nicht die beste ist, weil sie sehr glatt ist, besonders am ersten Tag. Sie wird nur einmal im Jahr für ein Rennen verwendet, deshalb ist der Freitag nie ein einfacher Tag, um ein gutes Setup für die Strecke zu finden."

Teamchef David Richards wird am Sonntag, dem 3. März erstmals das BAR-Honda-Team zu einem Rennen begleiten, nachdem er im Dezember 2001 den Posten des Teamchefs von Craig Pollock übernommen hatte. "Es wird ein paar Jahre dauern, bevor wir alle Bestandteile haben, um mit den Top-Teams konkurrieren zu können", erklärte der Brite. "Es ist zu früh, um genau zu sagen, wie stark wir dieses Jahr sein werden, aber unser Ziel ist zu zeigen, dass wir mit den drei Top-Teams mithalten können. Da wir unsere Mittel weiter verstärken, hoffe ich, dass wir nächstes Jahr Rennen gewinnen können und 2004 um die Meisterschaft kämpfen können. Der einzige Weg, um diese ehrgeizige Zielsetzung zu erfüllen, ist eine enge Zusammenarbeit mit Honda. Sie teilen unsere Einstellung. Wir kämpfen gemeinsam sehr hart. Es ist nur durch eine Zusammenarbeit wie diese möglich, dass das Team zu einem neuen Wettkampfsniveau kommt."