BAR-Fahrer sollen beide aus der Top 10 starten
Für den Deutschland-Grand Prix hat sich das Team ein nicht gerade einfaches Ziel gesetzt - Panis: Müssen optimistisch sein
(Motorsport-Total.com) - Eine Woche nach dem Doppelausfall in Frankreich hat das BAR-Honda-Team beim zwölften WM-Lauf der Saison wieder die Möglichkeit weitere Punkte zu sammeln. Durch die Verkürzung der Streckenlänge hat sich der Charakter des Hockenheimrings verändert, weshalb allen Teams eine Herausforderung an diesem Wochenende bevorsteht und einige Fahrer schon jetzt dem alten Kurs mit seinen langen Geraden hinterher trauern. So auch British American Racing, die sich letztes Jahr über Villeneuves Podiumsplatz freuten und gerne wieder einen ihrer beiden Piloten am Sonntag bei der Siegerzeremonie auf dem Podium stehen sehen möchten.

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Panis rechnet mit einem interessanten Rennwochenende
"Wir konnten letztes Jahr in Hockenheim aufs Podium steigen, weshalb wir mit guten Erinnerungen dorthin zurückkehren. Das schafft eine gute Grundstimmung für das Rennwochenende", erklärt Jacques Villeneuve im Vorfeld des Deutschland-Grand Prix. "Dieses Jahr werden wir jedoch zum ersten Mal auf dem veränderten Kurs fahren, weshalb wir praktisch von null beginnen. Ich weiß noch nicht, was ich von der neuen Streckenführung halten soll. Ich kenne den Kurs bisher nur von einer Zeichnung her", ist der Kanadier noch nachdenklich ob man sich dieses Rennwochenende genauso gut schlagen kann wie im letzten Jahr, wo er von Startplatz 12 auf Platz 3 vorfuhr.
Den Unterlagen, welche er zum Studium der Veränderungen des Streckenverlaufs benutzte, hat Villeneuve entnommen, dass der Hockenheimring den ursprünglichen Charakter verloren hat, was er schade findet: "Es sieht so aus, als gäbe es ein paar gute Bremszonen, doch man sieht auch, dass vor dem Stadion neue Kurven hinzugefügt wurden. Das hat man wahrscheinlich deshalb getan, weil irgendjemand meinte es gäbe nicht genug Kurven und das ist wirklich sehr schade. Jetzt ist es keine Low-downforce-Strecke mehr und gleicht vielen anderen Strecken auf denen wir fahren. Der Kurs hatte einen einzigartigen Charakter und der ist nun verloren gegangen", kritisiert der 31-Jährige, der in dieser Saison schon sechs Mal seinen Boliden vorzeitig mit technischen Problemen am Streckenrand abstellen musste - zuletzt in Frankreich. Aus diesem Grund wäre eine Zielankunft wohl schon als ein kleiner Erfolg anzusehen. Doch daran glaubt "JV" momentan nicht: "Der Frankreich-Grand Prix war ein hartes Rennen für uns und realistisch betrachtet müssen wir davon auch an diesem Wochenende ausgehen. Wir müssen die Strecke kennen lernen und mit den Reifen arbeiten. Das erste Freie Training wird über den Rest des Wochenendes entscheiden", sagt der Kanadier.
Auch Olivier Panis kann der Meinung seines Teamkollegen nur zustimmen: "Wir hatten einen enttäuschenden Grand Prix letztes Wochenende in Frankreich." Für dem Franzosen kam es beim Heimspiel ganz bitter, denn ein Zwischenfall beim Start beraubte ihn all seiner Chancen vor den heimischen Fans gut auszusehen. "Ich war sehr verärgert aus dem Rennen gerissen worden zu sein, doch da nur eine Woche zwischen jenem und diesem Rennen liegt, musste ich das vergessen, um mich auf das kommende Rennen konzentrieren zu können. Ein enttäuschendes Rennen motiviert mich noch härter zu arbeiten und das wird dieses Wochenende in Hockenheim der Fall sein, wo wir die neue Strecke kennen lernen müssen", gibt sich Panis kämpferisch. "Meiner Meinung war die alte Strecke fantastisch. Ich kam hier 1994 auf das Podium, mein erstes in der Formel 1. 1999 fuhr ich in die Punkte und letztes Jahr verpasste ich die Punkteränge nur knapp", erinnert sich der Franzose. "Dieses Jahr, da bin ich mir sicher, wird es eine große Herausforderung, doch für alle ist es gleich, weshalb wir optimistisch sein müssen. Die Reifen werden hier die größte Rolle spielen. Die Strecke war ursprünglich sehr schnell und der Reifenverschleiß hoch, doch dieses Jahr konnten die Reifenfirmen nur simulieren wie sich die Veränderungen an der Strecke auf die Reifen auswirken werden, weshalb das Freie Training am Freitag sehr interessant werden sollte."
Teamchef David Richards hofft, dass das Team in Hockenheim bessere Arbeit leisten wird als in Magny-Cours: "Wir haben den enttäuschenden Frankreich-Grand Prix hinter uns gelassen und unsere ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet hier in Hockenheim bessere Arbeit zu leisten. Hier wird es einmal mehr auf gutes Teamwork ankommen und da die neue Strecke ein unbekannter Faktor ist, rechnen wir mit einer größeren Herausforderung, für unsere Fahrer, Ingenieure und unsere Partner Honda und Bridgestone, als sonst. Das gilt natürlich für alle Teams, weshalb wir versuchen werden unser Bestes zu geben. Wir werden die Konkurrenz genau beobachten und versuchen ihnen einen Schritt voraus zu sein. Ich sehe keinen Grund der dagegenspricht, dass uns ein positiver Freitag nicht Startplätze in der Top 10 ermöglichen sollte."

