GP Aserbaidschan

Baku in der Analyse: So wird Ferrari nicht Weltmeister!

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Doppelausfall für Ferrari +++ Red Bull holt dritten Doppelsieg des Jahres +++ +++ Bouncing sorgt für hitzige Diskussionen +++

17:08 Uhr

So wichtig ist Konstanz

Eigentlich verrückt: Mercedes hat in diesem Jahr kein Auto, das es mit dem Ferrari aufnehmen kann. Trotzdem liegt man in der WM lediglich 38 Zähler hinter der Scuderia. Bei den Fahrern liegt Russell sogar vor Sainz und nur 17 Punkte hinter Leclerc.

Das zeigt, welche große Rolle die Zuverlässigkeit in diesem Jahr spielt. Denn während Ferrari mit bereits fünf Ausfällen die meisten aller Teams hat, hatte Mercedes in diesem Jahr bislang noch keinen einzigen Ausfall.

Helmut Marko erklärt dazu bei 'Sky': "Man sieht mit Konstanz, wie es Mercedes macht: Russell [...] ist in den Punkten nicht soweit weg." Der Brite ist weiterhin der einzige Fahrer, der alle Rennen in den Top 5 beenden konnte.


17:00 Uhr

Latifi: Rennen schon vor dem Start gelaufen

Der Kanadier ärgert sich über seine Stop-and-Go-Strafe und erklärt: "Die Strafe hat alles ruiniert, bevor [das Rennen] überhaupt angefangen hatte." Er hätte sich etwas "Nachsicht" der Rennkommissare gewünscht.

"Ich wurde nur zurückgeschoben, es wurde nichts am Auto geändert", schüttelt er den Kopf. Auch Dave Robson spricht von einem lediglich "kleineren" Vergehen, für das es eine heftige Strafe gab.

Aber Regeln sind eben Regeln - und das weiß auch Robson. "Es war unsere Schuld", gesteht er und erklärt, man müsse einfach sicherstellen, dass das in Zukunft nicht mehr passiere.


16:52 Uhr

Ricciardo: Geht in beide Richtungen

Übrigens: Ricciardo findet es nur fair, dass Norris ihn am Ende nicht mehr angreifen durfte. Denn im ersten Stint hätte er Norris umgekehrt ebenfalls "locker" überholen können, allerdings im Sinne des Teams darauf verzichtet.

"Ich denke, der harte war der bessere Reifen", sagt er und erklärt: "Wir waren am Anfang schneller und es gab eine Teamorder. Am Ende war Lando auf dem Hard schneller und es gab wieder eine Teamorder."

Letztendlich sei es eben in beide Richtungen gegangen. Er habe Norris beziehungsweise dem Team am Anfang einen Gefallen getan - und denn habe er am Ende dann zurückbekommen.


16:44 Uhr

Norris: Entscheidung des Teams "akzeptiert"

Der Brite durfte seinen Teamkollegen am Ende des Rennens nicht mehr angreifen. Glücklich war er darüber natürlich nicht, aber er kann die Entscheidung des Teams verstehen. Er betont, dass er Ricciardo hätte überholen können, wenn er das gewollt hätte.

"Aber ich hielt mich an das, was wir als Team entschieden hatten", so Norris, der gesteht, dass das "hart" für ihn gewesen sei. Letztendlich habe Ricciardo einfach nur "Glück" mit dem VSC gehabt und sei deshalb vor ihm gelandet.

Trotzdem habe er die Entscheidung "akzeptiert", den Australier am Ende nicht mehr anzugreifen. Zumal es für ihn auch keinen großen Unterschied gemacht habe, Achter oder Neunter zu werden.


16:37 Uhr

Sainz: Komme einfach nicht in einen Lauf

Der Spanier schied heute bereits zum dritten Mal in diesem Jahr aus. Nach P2 in Monaco der nächste Rückschlag. Er ärgert sich daher: "Jedes Mal, wenn ich ein gutes Rennen fahre, passiert im nächsten Rennen etwas. 2022 war in dieser Hinsicht extrem frustrierend."

Die kompletten Ferrari-Aussagen nach dem Baku-Debakel gibt es hier!


16:29 Uhr

Gasly nach P5: "Perfektes Wochenende"

P5 war das mit Abstand beste Saisonergebnis des Franzosen. Er freut sich daher: "Es war ein ziemlich perfektes Wochenende von unserer Seite und kam genau zur richtigen Zeit." Denn sein Saisonstart war überhaupt nicht nach Plan verlaufen.

"Wenn wir mit Mercedes kämpfen, dann heißt das, dass wir unseren Job richtig machen", zeigt er sich zufrieden. Am Ende habe er Hamilton aber nicht mehr hinter sich halten können, weil der auf frischeren Reifen "so viel schneller" gewesen sei.

Er weiß allerdings auch, dass sich das Kräfteverhältnis im Mittelfeld in diesem Jahr von Strecke zu Strecke verschiebt. Das Baku-Ergebnis heißt also nicht zwangsläufig, dass AlphaTauri in Kanada nächste Woche auch wieder so stark sein wird.


16:21 Uhr

Ferrari: Gridstrafen am Ende der Saison?

Die Zuverlässigkeitsprobleme alleine sind bereits schlimm genug. Doppelt bitter ist allerdings, dass die einen ganzen Rattenschwanz nach sich ziehen könnten - und zwar in Form von Gridstrafen.

"Ich glaube, Leclerc ist dann jetzt schon beim dritten Motor. Das heißt, er wird mindestens einmal oder zweimal noch wechseln müssen und damit hat er eine Gridstrafe", sagt Helmut Marko bei 'ServusTV'.

Das könnte im WM-Kampf hintenraus noch eine entscheidende Rolle spielen. Eine Übersicht über alle Motorenstrafen in diesem Jahr gibt es hier!


16:15 Uhr

Lang ist's her ...

Durch den Leclerc-Ausfall hat sich Perez in der WM auf P2 geschoben. Zum ersten Mal seit zehn Jahren führen damit wieder zwei Red-Bull-Fahrer die Wertung an! Das war zuletzt nach dem Belgien-GP 2011 mit Vettel und Mark Webber der Fall.

Für Perez ist es übrigens gleichzeitig die beste WM-Platzierung seiner bisherigen Karriere. So weit vorne stand der Mexikaner noch nie in der Weltmeisterschaft.


16:09 Uhr

Vettel über Bouncing: "Müssen Lösung finden"

Obwohl das Bouncing bei Aston Martin laut Vettel nicht so schlimm wie bei anderen Teams ist, erklärt er bei 'ServusTV': "Wir müssen da eine Lösung finden. [...] Kann ja auch nicht sein, dass wir jetzt vier Jahre so durch die Gegend fahren."

Er fordert die FIA zum Handeln auf. Er warnt nämlich: "Irgendwann knallt's - und knallt's richtig. Und dann steht jeder da und sagt: 'Ja, wir haben [mit] euch doch schon vorher drüber gesprochen.'"

Neben den Mercedes- wurden heute zum Beispiel auch die McLaren-Fahrer ziemlich durchgeschüttelt.


16:01 Uhr

Bottas: Zhou "in einer anderen Liga"

Keine Zähler heute auch für Alfa Romeo. Während Zhou zumindest in den Punkten lag, als er aufgeben musste, wurde Bottas am Ende undankbarer Elfter. "Es fühlt sich fast so an, als sei etwas fundamental falsch", grübelt er.

"Selbst Williams war am Ende des Rennens schneller als wir", zuckt er die Schultern und erklärt: "Das ist nicht da, wo unser Auto sein sollte." Er habe heute "keine Chance" gehabt, die Zeiten vom Teamkollegen mitzugehen.

"Er war in einer anderen Liga - fast eine Sekunde schneller, was für mich ziemlich merkwürdig ist", wundert er sich. Bis Kanada müsse man daher nun Antworten finden.


15:53 Uhr

Magnussen: Punkte wären eventuell drin gewesen

Zumindest der zweite Haas-Pilot im Feld hätte heute viellicht punkten können. Doch da gab es bekanntlich ebenfalls ein Problem mit dem Antrieb. Er glaubt, er hätte um "P8, P9 oder so etwas" kämpfen können.

Ganz sicher sei er sich zwar nicht. Zumindest sei die Pace aber auf jeden Fall besser als im Qualifying gewesen. Letztendlich blieb Haas aber auch im vierten Rennen in Folge wieder ohne Punkte.

Von der guten Form des Saisonbeginns ist nicht mehr viel übrig.


15:47 Uhr

Vettel: Trotz Fehler zufrieden mit P6

Besser lief es beim zweiten deutschen Fahrer mit P6. Aber: Ein fehlerfreies Rennen hatte Vettel nicht. "Die Zufriedenheit überwiegt", stellt er bei 'Sky' jedoch klar und sagt im Hinblick auf seinen Verbremser: "Ich wollte ja unbedingt vorbei."

"Wir waren ja schneller auf den frischen Reifen. Wir haben einen super Pit-Stop gehabt und haben Lewis überholen können", erinnert er und erklärt, er habe dann gleich auch noch Ocon schnappen wollen.

"Aber es war ein bisschen eng und ich war mir nicht ganz sicher", so Vettel, der sich deshalb für den Notausgang entschied. "Ohne den Dreher hätten wir ein einfacheres Rennen gehabt und wären vielleicht am Ende auf Platz fünf gekommen", gesteht er.

"Aber alles in allem war es glaube ich ein gutes Wochenende für uns", zeigt er sich trotzdem zufrieden.


15:42 Uhr

Schumacher: Pace kam erst am Ende

P14 und damit wieder einmal ein Rennen zum Vergessen. Das lag auch an einer etwas merkwürdigen Strategie, denn Schumacher startete auf den harten Reifen, wechselte beim VSC dann aber sehr früh auf Medium.

"Wir sind dann reingekommen, weil wir dachten, dass wir ein Problem haben auf dem Reifen", erklärt er den seltsamen Wechsel bei 'Sky' und ergänzt: "Erst ganz zum Schluss, im letzten Stint, war es so, dass wir eigentlich die gewohnte Pace hatten."

"Dann war es aber schon zu spät und alles zu weit weg", zuckt er die Schultern und resümiert: "Das ganze Wochenende [war] schon schwierig mit dem ersten Training, was nicht ganz so gelaufen ist, sodass das zweite Training auch nicht mega [war]."

Drücken wir mal die Daumen, dass es in Kanada besser wird ...


15:37 Uhr

Hamilton: "Habe mich einfach durchgebissen"

Auch der Brite selbst hat sich inzwischen bei 'Sky' geäußert und erklärt: "Ich habe mich einfach durchgebissen aufgrund der Schmerzen und des Adrenalins. Ich kann gar nicht sagen, wie viel Schmerzen man dabei hat, vor allem auf den Geraden."

"Am Ende betet man einfach nur, dass es aufhört", gesteht er. Immerhin: "Wir lagen aber trotzdem an einer so guten Position. P3 und P4, das ist ein großartiges Ergebnis für das Team. Die Strategie war klasse."

"Wenn wir erst einmal das Bouncing im Griff haben, dann sind wir dabei im Rennen", ist er überzeugt und erklärt: "So aber haben wir sicherlich eine Sekunde [pro Runde] verloren nur mit dem Bouncing. Oder: mindestens eine Sekunde."


15:31 Uhr

Erster Doppelausfall seit Monza 2020

Zum ersten Mal seit Le Castellet im Vorjahr ist Ferrari heute ohne Punkte geblieben. Der letzte Doppelausfall liegt sogar noch länger zurück. Den gab es 2020 in Monza, als noch Vettel für die Scuderia fuhr.

Den Leclerc-Ausfall gibt es hier noch einmal im Video:


15:26 Uhr

Wolff: Bouncing geht "auch in die Knochen"

Der Mercedes-Teamchef spricht in seiner Medienrunde, die gerade läuft, über die körperlichen Probleme bei Hamilton. Er verrät, dass das Bouncing in die Wirbelsäule gehe und für die Fahrer ernsthafte "Konsequenzen" haben könnte.

Bereits zuvor hatte er bei 'Sky' erklärt: "Ich habe ihn auch nur auf den Bildern gesehen. Nicht gut. Ich glaube, das ist jetzt nicht nur muskulär, sondern [dass] es auch in die Knochen geht."

Es sei daher "natürlich" ein Gesundheitsthema. "Ich glaube, die Fahrer haben die Köpfe zusammengesteckt. Und bis auf einen haben alle gesagt, dass es ein Problem ist", berichtet Wolff.

Ob die FIA reagieren wird?