• 06.12.2001 09:42

  • von Marcus Kollmann

Australien: Beveridge erfahrener und kompetenter Marschall

Der getötete Marschall hat sein eigenes Leben geopfert und Zuschauer vor dem Tode bewahrt

(Motorsport-Total.com) - Der beim Auftaktrennen der Saison 2001 von einem sich nach einem Unfall zwischen Ralf Schumacher und Jacques Villeneuve von einem Rad erschlagene Marschall Graham Beveridge ist von einem das Gericht unterstützenden Berater als "erfahrener und kompetenter Marschall" beschrieben worden, dem aufgetragen worden war sich nahe der Öffnung des Sicherheitszaunes aufzuhalten, um so Besucher vom unbefugten Betreten der Strecke abzuhalten.

Titel-Bild zur News: Unfall Melbourne 2001

Die Sicherheitszäune im Albert Park müssen möglicherweise modifiziert werden

"Beveridge wurde angewiesen sich in der Nähe der Öffnung aufzuhalten. Er ist nur seinen Verpflichtungen nachgekommen. Hätte er sich dort nicht aufgehalten, so hätten ein oder mehrere Zuschauer getötet werden können", zitierte die 'Herald Sun' den Berater des Gerichts.

Bei den Anhörungen wurden vom Gericht auch weitere Besucher des Rennens gehört, welche durch die umherfliegenden Wrackteile verletzt worden waren und schilderten wie sie den tragischen Augenblick erlebten.

In den gegenwärtig laufenden Untersuchungen soll geklärt werden, ob die Veranstalter des Grand Prix ihren Verpflichtungen nachgekommen sind und im Vorfeld alles zur Verhinderung eines Vorfalls dieser Art unternommen haben.

Nachdem bekannt wurde, dass die Sicherheitszäune im Albert Park mit 2,5 Meter Höhe nur halb so hoch sind wie die in Silverstone verwendeten Zäune, könnte es sein, dass die Veranstalter die Auflage bekommen diesbezüglich Veränderungen vorzunehmen, bevor ein weiteres Formel-1-Rennen ausgetragen werden darf.

Von der Dauer des gegenwärtigen Verfahrens wird auch abhängen ob die Königsklasse wie geplant am 3. März 2002 in Melbourne Halt macht, denn die Motorsportbehörde FIA hat den Renntermin bislang nur provisorisch bestätigt und erwartet eine schnelle Beendigung der laufenden Untersuchungen. Sollten sich diese hinziehen, so könnte der Grand Prix unter Umständen dieses Jahr aus dem Kalender gestrichen werden.