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  • 11.08.2010 11:07

  • von Roman Wittemeier

Austin: Sind alle Zutaten vorhanden?

Organisatoren, Promoter und Streckendesigner sind voller Zuversicht: Die Formel 1 in Austin könnte ab 2012 ein voller Erfolg werden

(Motorsport-Total.com) - Das Projekt Austin 2012 nimmt immer mehr Schwung auf. Das Gelände für den Bau der neuen Formel-1-Strecke in den USA wird derzeit genauestens analysiert und begutachtet. "Das Land ist vorhanden, Geld ist da und es gibt einen Formel-1-Vertrag", stellt Tilke-US-Statthalter Christian Epp in der örtlichen Zeitung 'The Statesman' klar. Der künftige Streckenverlauf ist vorgezeichnet, einzig bezüglich der weiteren Bauvorhaben gibt es derzeit noch Fragezeichen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Schmieden die US-Pläne: Bernie Ecclestone und Promoter Tavo Hellmund

"Wir müssen nun festlegen, wie viele Gebäude wir errichten müssen, wie viele Straßenüberquerungen wir brauchen. Außerdem müssen wir die Wasserversorgung, die Drainage und die Stromanschlüsse planen. Das ist fast so wie die Planung und der Bau einer komplett neuen Stadt", erklärt Epp den enormen Umfang des Bauvorhabens. Laut bisherigem Fahrplan sollen die Arbeiten im Dezember beginnen und pünktlich im Juni 2012 fertig sein.#w1#

"Es wird viele Höhenunterschiede geben, sie wird sehr schnell sein und schwierige Kurven haben. Und: Die Zuschauer können von jedem Punkt aus einen Großteil der Strecke einsehen", freut sich Promoter Tavo Hellmund in der 'Sport Bild' über den Streckenentwurf des Ingenieurbüros Tilke aus Aachen. "Unser Ziel ist es, unseren Grand Prix nicht nur als ein Muss in den USA zu etablieren, sondern auch weltweit zum Ereignis zu machen. Die Amerikaner sollen stolz darauf sein. Also nutzen wir auch prominente Texaner, die den Grand Prix ankurbeln werden."

Tour-de-France-Legende Lance Armstrong wurde ebenso als prominenter Fürsprecher gewonnen wie US-Motorradstar Kevin Schwantz und Schauspielerin Sandra Bullock, die in der texanischen Hauptstadt lebt. Ein amerikanischer Formel-1-Pilot oder ein US-Team könnten einen weiteren Schub verleihen, seien aber nicht zwingende Voraussetzung für einen Erfolg der Königsklasse im "Land der unbgrenzten Möglichkeiten". Hellmund erhofft sich beispielsweise wichtige Impulse durch einen möglichen Formel-1-Aufstieg von Sergio Perez.

Der mexikanische GP2-Pilot überzeugt in dieser Saison mit soliden Leistungen in der Nachwuchsserie. Angeblich könnte der Youngster 2011 bei Sauber andocken, als Teil einer neuen Partnerschaft mit dem mexikanischen Telekommunikationsriesen Telmex, dessen Besitzer Carlos Slim als großer Förderer und Motorsportfan gilt. Kontakte zwischen Slim und Peter Sauber gibt es offenbar, aber ein Deal wurde bislang nicht verkündet.

Sergio Perez

In Mexiko bereits ein Star: Perez könnte seine Landsleute nach Austin lotsen Zoom

"Perez' Karriere wird in Mexiko mit großem Interesse verfolgt", freut sich Bernie Ecclestone in der 'Sport Bild'. "Was die US-Fahrer betrifft: Das haben wir in letzter Zeit versucht. Das Problem: In den USA kannst du erfolgreich sein, ohne den großen Aufwand betreiben zu müssen, der in der Formel 1 nötig ist." Was Ecclestone meint, aber nicht offen ausspricht: Es fehlt in den USA der nötige Unterbau auf dem Weg in die Formel 1.

"Eine Frau wie Danica Patrick in der Formel 1 wäre ein Traum", meint Ecclestone. Mit Blick auf die Pleite mit dem neuen Team US F1 fügt der Vermarkter hinzu: "Ein Team macht nur Sinn, wenn es von einem erfahrenen Mann wie Roger Penske auf die Beine gestellt wird." Ecclestone hat in den USA derzeit noch ein zweites Eisen im Feuer. In New Jersey soll womöglich noch eine Strecke entstehen. "Ich wäre doch verrückt, wenn ich einen Grand Prix in New York nicht haben wollte", erklärt er.