• 01.08.2008 20:17

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Audioimpuls ergänzt neue Safety-Car-Regel

Exklusiv: Die Arbeiten an einer neuen Safety-Car-Regel schreiten voran - Anzeige am Display soll durch einen Audioimpuls ergänzt werden

(Motorsport-Total.com) - Beim Freitagstraining in Magny-Cours wurde erstmals ein neues Safety-Car-System einem Praxistest unterzogen. Dabei geht es darum, dass die Fahrer, die sich auf der Strecke befinden, aber noch nicht hinter dem Safety-Car aufgefädelt sind, an ein Geschwindigkeitslimit halten müssen. Dieses bekommen sie über ihr Display im Cockpit übermittelt.

Titel-Bild zur News: Renault-Cockpit

Eine neue Safety-Car-Regel befindet sich immer noch in Arbeit

Das funktioniert in der Praxis so: Die Fahrer bekommen über das Display eine so genannte "Target-Time" für jeden einzelnen Sektor angezeigt, die sie nicht unterschreiten dürfen. Tun sie das doch, droht eine Strafe. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass Safety-Car-Phasen auf Kosten der Sicherheit für strategische Aufholjagden missbraucht werden. Nachteil: Die Fahrer haben ihre Augen fast ständig auf dem Display - ein Risikofaktor.#w1#

Also soll zusätzlich zur visuellen Orientierung künftig über das Audiosystem im Helm auch ein Tonimpuls als Anhaltspunkt für die Fahrer übermittelt werden: "Ich denke, es wird eine visuelle und eine hörbare Darstellung in Form eines Pings geben. Manche Fahrer bevorzugen nur die hörbare Darstellung", bestätigte Toyota-Teammanager Richard Cregan gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Der erste Test mit diesem neuen System ist für 27. bis 29. August in Monza geplant. Solange die dafür notwendige Software aber nicht einsatzbereit ist, wird es bei den Grands Prix keine weiteren Versuche mit der Displayvariante geben: "Wir werden hier keinen Test durchführen, weil bald ein Softwareupdate kommt. Sobald dieses Update fertig ist, werden wir wieder testen", erklärte Cregan heute am Hungaroring.

Derzeit ist die Safety-Car-Regel so gestaltet, dass zwischen Aktivierung des Safety-Cars und dem Zeitpunkt, an dem das Feld hinter dem Safety-Car aufgefädelt ist, niemand an die Box kommen darf. Fahrer, denen just in dieser Phase das Benzin ausgeht, haben Pech gehabt, denn jeder Stopp wird mit einer Stop-&-Go-Strafe geahndet. Um diesem Unsinn ein Ende zu bereiten, tüfteln die Teams an der erläuterten Alternativlösung ohne Boxengassensperre.