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Audi bereut Nein zur Formel 1 nicht

Der Hauptgrund, weshalb sich Audi nicht für die Formel 1 interessiert, ist laut Wolfgang Ullrich die fehlende Relevanz für die Serienproduktion

(Motorsport-Total.com) - Der Volkswagen-Konzern hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit der Formel 1 geliebäugelt, doch letztendlich blieb es bisher beim Nein zum Grand-Prix-Sport. Das gilt auch für die VW-Marke Audi, die aus Sicht von Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich in Le Mans (und natürlich auch der DTM) besser aufgehoben ist als in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich fühlt sich in Le Mans bestens aufgehoben

"Es gibt einen sehr guten Grund, warum wir nicht in der Formel 1 sind", wird er von 'car' zitiert und sagt: "Sie hat nämlich keine Serienrelevanz. Audi hat sich immer in Motorsportarten engagiert, die für unsere Kunden relevant sind, zum Beispiel Rallye- oder Tourenwagensport. Dadurch kamen quattro, FSI und TFSI in unsere Straßenautos. Darum haben wir uns 1999 gegen die Formel 1 entschieden. Stattdessen haben wir das größte Rennen der Welt ausgewählt: Wir sind nach Le Mans gegangen."

"Leichtbau, kleiner Motoren und größere Ökonomie - all das ist auf der Straße genauso wichtig wie auf der Rennstrecke", erklärt Ullrich und begründet, warum für ihn Le Mans die eigentliche Königsklasse ist: "Unser Auto legt dort 500 Kilometer mehr zurück als ein Formel-1-Auto während einer gesamten Saison, unsere Durchschnittsgeschwindigkeit inklusive Boxenstopps ist um 30 km/h höher und wir brauchen dabei um 42 Prozent weniger Treibstoff."

"Das sind Zahlen, gegen die konnt man nicht an", so Ullrich. Wer allerdings glaubt, dass ein Werksengagement in Le Mans billiger kommt als ein durchschnittliches Formel-1-Programm, der irrt. Ein sehr gutes Mittelfeldteam wie Renault musste 2010 geschätzte 150 Millionen Euro ausgeben, um die Spitze dann und wann ärgern zu können. Audi und Peugeot geben für Le Mans angeblich ebenfalls weit über 100 Millionen Euro aus.