• 10.12.2010 19:53

  • von Roman Wittemeier

Der Weg für VW ist geebnet

Mit dem künftigen Motorenformat sind die Bedingungen für ein mögliches Engagement der VW-Gruppe erfüllt - Hans-Joachim Stuck: "Froh über die Entscheidung"

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat am Freitagnachmittag die erwarteten Weichen bezüglich der künftigen Motoren in der Formel 1 gestellt. Ab 2013 wird in der Königsklasse mit 1,6-Liter-Vierzylindermotoren gefahren. Während sich einige aktuelle Triebwerkshersteller der Formel 1 bis zuletzt gegen ein solches Format und gegen die Einführung in gut zwei Jahren wehrten, steht die Tür für den Volkswagen-Konzern nun offen.

Titel-Bild zur News: VW-Logo

Der Volkswagen-Konzern wird in der Formel 1 mit offenen Armen empfangen

"Wir begrüßen diese Entscheidung sehr", sagt VW-Motorsportrepräsentant Hans-Joachim Stuck im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Mit dem künftigen Reglement seien nun alle Voraussetzungen für ein mögliches Engagement einer VW-Marke geschaffen. "Das ist nicht nur für die Formel 1, sondern für den gesamten Motorsport die richtige Richtung", so der ehemalige Grand-Prix-Pilot.

Volkswagen hatte seit Monaten immer wieder betont, dass für einen Einstieg als Motorenpartner in der Formel 1 nur ein sogenannter "Weltmotor" die Grundlage sein könnte. Eben diesen hat der Automobil-Weltverband nun auf den Weg gebracht. Die 1,6-Liter-Turbomaschinen werden - in angepasster Ausbaustufe - auch in der Rallye-WM (WRC) und der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) zum Einsatz kommen.

Fraglich ist, welche Marke die Volkswagen-Gruppe in der Formel 1 präsentieren könnte. Viele Signale deuten darauf hin, dass Audi den Schritt in die Königsklasse angehen könnte, Porsche im Gegenzug auf den Le-Mans-Gesamtsieg angesetzt wird. "Für uns hat Ullrich Baretzky an den gemeinsamen Beratungen zum künftigen Formel-1-Motorenformat teilgenommen", sagt Stuck.

Baretzky ist nominell Motorenchef im Hause Audi. Dies kann ein Hinweis auf einen möglichen Schritt der Ingolstädter in Richtung Formel 1 sein, muss aber nicht. Baretzky wird in der gesamten Volkswagen-Gruppe als leitender Kopf in Sachen Motorentechnologie gesehen. Ob VW nun tatsächlich in die Königsklasse kommt, entscheidet sich vermutlich erst zu Beginn des Jahres 2011. "Jetzt haben wir erst einmal vier Wochen für entsprechende Beratungen", erklärt Stuck.