Auch Webber ohne einen Funken Funk

Red Bull geht baden: Auch am Auto gab es in Malaysia Problem mit der Funkverbindung zur Box - Der Australier ist dennoch "recht zufrieden mit dem Saisonstart"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Malaysia drängt sich der Eindruck auf, der RB8 sei ein Schönwetterauto. Denn nicht nur am Auto von Sebastian Vettel, sondern auch am Boliden von Mark Webber kam es aufgrund des Regens zu erheblichen Problemen mit dem Funk. Während die Schwierigkeiten des Deutschen schon während des Rennens offensichtlich waren, berichtet nun auch Webber von massiven Problemen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Auch Mark Webber konnte nicht mehr per Funk mit seiner Box kommunizieren

Dabei hatte sein Team Vorsorge getroffen, um die Fahrzeuge während der Rennunterbrechung vor der Feuchtigkeit zu schützen: "Einige haben Witze gemacht, dass die Startaufstellung durch die Pavillons wie ein Wochenmarkt ausgesehen habe, aber dafür gibt es einen guten Grund. Wir haben im vergangenen Jahr in Kanada unsere Lektion gelernt, als wir alle durchnässt waren. Die Pavillons helfen den Jungs, das Cockpit und die Elektronik trocken zu halten", schreibt Webber in seiner Kolumne für die 'BBC'.

Doch die Vorsichtsmaßnahmen von Red Bull waren wirkungslos. "Trotzdem funktionierte in beiden Autos anschließend der Funk nicht mehr richtig. Daher mussten wir die Kommunikation auf altmodische Art über die Boxentafeln durchführen", so Webber. Dort musste das Team nicht nur allgemeine Informationen wie die aktuelle Runde und die Abstände, sondern auch Angaben über die Performance des Autos darstellen. "Das hat ein ohnehin forderndes Rennen noch schwieriger gemacht", klagt der Australier.

Die Probleme wurden im Laufe des Rennens so massiv, dass sich Webber zu einer drastischen Maßnahme entschloss: "Letztlich war ich dadurch so abgelenkt, dass ich das Funkkabel aus dem Helm gerissen habe." Eine gewagte Entscheidung, nach der es kein Zurück mehr gab, die aber aus seiner Sicht alternativlos war: "Ich musste es tun, denn es kreischte und piepste es ziemlich laut in meinen Ohren, was sich je nach Kurve verändert hat. So etwas kannst du in den schwierigen Kurven in Malaysia, vor allem bei nasser Fahrbahn, überhaupt nicht gebrauchen."

Solider Start für Webber

Trotz der dieser Behinderungen beendete Webber das Rennen, wie schon in Australien, auf dem vierten Platz. "Ich bin recht zufrieden mit dem Saisonstart, auch wenn Red Bull nicht so stark ist wie in den vergangenen beiden Jahren. Ich bin hinter Fernando, Lewis und Jenson Vierter in der Meisterschaft, das ist ein solider Start", so der Australier.

Der 35-Jährige ist der Meinung, dass die beiden bisherigen Rennen noch kein klares Bild des Leistungsgefüges gezeigt hätten: "Mercedes steht noch mit leeren Händen da, obwohl sie sehr schnell waren, und auch Lotus hat trotz eines schnellen Autos noch nicht die Ergebnisse erzielt, zu denen sie in der Lage wären. Aber das kann in der Frühphase der Saison immer passieren."

Webber, der nach dem Rennen in Malaysia einige freie Tage in seiner Heimat verbringt, bedankte sich ausdrücklich beim Team, namentlich bei Christian Horner und Adrian Newey, für die gute Unterstützung während der Saisonvorbereitung. Trotz des im Vergleich zu 2011 schwächeren Saisonstarts erkennt der Australier bereits erste Fortschritte: "In Malaysia haben wir definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Du bist aber erst dann zufrieden, wenn du vorne stehst. Jetzt bleiben uns zwei Wochen um sicherzustellen, dass wir in China und Bahrain dorthin kommen", so Webber.


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Malaysia