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Auch US-F1-Auto soll nur mit CFD entstehen

Peter Windsor kündigt an, dass US F1 genau wie Virgin auf Windkanaltests verzichtet - zumindest solange, bis das Auto komplett fertig ist

(Motorsport-Total.com) - Nick Wirth baut den ersten Virgin-Boliden für die Formel 1 eigenen Angaben nach komplett ohne Windkanaltests nur mit CFD-Anwendungen. So steht ihm zum Beispiel ein virtuelles Projektionsmodell zur Verfügung, um das man in einem speziellen Raum herumgehen und sogar Hand anlegen kann. Jede Änderung wird dann in Echtzeit neu berechnet.

Titel-Bild zur News: Peter Windsor

Erst wenn das neue US-F1-Auto fertig ist, soll es im Windkanal getestet werden

Gegenüber dem bisherigen Prozess, der vor jedem Windkanaltest den zeitraubenden Bau eines Modells erfordert, spart das eine Menge Ressourcen - und man kann Ideen vor allem schneller umsetzen und überprüfen. Wie akkurat die Ergebnisse dann sind, wird sich freilich erst zeigen. Doch der Gedankenansatz, ein Formel-1-Auto auf diese revolutionäre Art und Weise zu designen, scheint auch US-F1-Sportchef Peter Windsor zu begeistern.#w1#

"Nick Wirth baut das Virgin-Auto rein mit CFD", sagt Windsor. "Das Gleiche gilt auch für unser Auto, auch wenn wir das für ein neues Team eher als logischen Prozess sehen denn als revolutionäre Neuigkeit, die besonders aufregend ist. Aber keine Frage: Der Lebensrhythmus in der Formel 1 ist heute ein anderer als früher, als ich noch für Williams und Ferrari gearbeitet habe. Das gebe ich gerne zu."

Wie glaubwürdig Windsors Aussage ist, ist freilich eine andere Frage, schließlich hat sich US F1 monatelang damit gebrüstet, den hochmodernen Windshear-Windkanal nutzen zu können, an dessen Erstellung Teamchef Ken Anderson persönlich beteiligt war. Doch in der Anlage sollen offenbar erst dann Tests stattfinden, wenn das Auto schon fertig ist, um das Aeromapping zu optimieren.

"Der Windshear-Kanal ist nur 15 Minuten von unserem Hauptquartier entfernt und wird enorm wertvoll sein, wenn wir im Januar damit beginnen, das Auto in Originalgröße aerodynamisch abzustimmen", erklärt Windsor. "Anders ausgedrückt: Wir haben keinen Model-Workshop und damit auch nicht die damit verbundenen Kosten und Komplikationen. Unser Modell ist das echte Auto. Als neues Team werden wir 2010 dennoch ein paar Mal im Windshear-Kanal testen."