Auch Monteiro übt Kritik an Bridgestone

Nicht nur Ferrari ist mit Bridgestone unzufrieden, sondern auch Tiago Monteiro äußerte gestern erstmals Unmut über den Reifenlieferanten

(Motorsport-Total.com) - Während bei Michelin McLaren-Mercedes gestern Reifenprobleme in Monza hatte und auch Red-Bull-Cosworth deswegen zumindest in Balanceschwierigkeiten geriet, schien für Bridgestone über weite Strecken alles glatt zu laufen - bis zum vorbeugenden Reifenwechsel von Rubens Barrichello, der in der 42. Runde wegen eines plötzlichen Luftverlusts einen neuen Pneu abholen musste. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, lief aber auch sonst bei weitem nicht alles rund.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro litt im Rennen in Monza auch unter massiven Reifenproblemen

Gefragt nach der Ursache für das schlechte Abschneiden von Ferrari beim italienischen Heimspiel, antwortete Michael Schumacher ohne zu zögern: "Ich denke, das ist offensichtlich, aber ob es nur daran lag, das wird sich zeigen." Und auf weiteres Nachhaken machte er "das schwarze Gold", also Bridgestone, für den fehlenden Grip verantwortlich. Doch im Gegensatz zur gängigen Meinung gab es gestern nicht nur bei Ferrari Reifenprobleme.#w1#

Jordan-Toyota-Pilot Tiago Monteiro musste sich aus denselben Gründen schon ab der fünften Runde einbremsen, wodurch er viel Boden verlor und im Rennen keine ernstzunehmende Rolle spielte. Bereits bei seinem zwangsläufig vorgezogenen ersten Boxenstopp in der elften Runde inspizierte ein Bridgestone-Ingenieur die Pneus an seinem Jordan-Toyota - und wenig später bekam er einen Funkspruch, dass er nur noch so schonend wie möglich weiterfahren soll.

"Wir dachten, wir hätten uns reifenseitig weiterentwickelt, aber in Wahrheit sind wir einen Schritt zurückgegangen." Tiago Monteiro

"Monza ist eine sehr schnelle Strecke, die es nicht zulässt, Risiken einzugehen", so der Portugiese im Anschluss an den Grand Prix von Italien. "Wir dachten, wir hätten uns reifenseitig weiterentwickelt, aber in Wahrheit sind wir einen Schritt zurückgegangen. Das Abschneiden von Ferrari beweist, dass die Dinge noch schlechter geworden sind, denn Michael kam auch nur als Zehnter ins Ziel."

"Ich selbst hatte im Rennen einen guten Start und konnte mich hinter Pizzonia positionieren, aber ich spürte relativ früh enorme Vibrationen. Das Heck des Autos brach in den Kurven immer wieder aus", seufzte der Dritte des Skandalrennens von Indianapolis. "Ich habe in den Rückspiegel geschaut und bemerkt, dass einige bedenkliche Markierungen auf dem Reifen zu sehen waren. Daher bin ich so früh an die Box gekommen, damit das Team das überprüfen konnte."

Bei Bridgestone nahm man die Kritik zunächst hin: "Das Auto/Reifen-Paket hat heute einfach nicht so gut funktioniert wie erwartet, daher müssen wir die Daten genau auswerten", meinte Technikchef Hisao Suganuma achselzuckend. "Wir müssen die Performance in Zukunft einfach verbessern." Schon beim bevorstehenden Grand Prix von Belgien sollen zumindest wieder WM-Punkte für Ferrari her.