Auch Australien-Rennen alternierend?

In Australien gibt es Pläne, dass man in Zukunft im jährlichen Wechsel in Melbourne und auf einer anderen Strecke den Grand Prix austrägt - Das Geld ist der Knackpunkt

(Motorsport-Total.com) - In Australien wurde im Rahmen des Grand Prix in Melbourne über Pläne diskutiert, das Formel-1-Rennen im jährlichen Wechsel mit einem anderen Austragungsort durchzuführen. Der Name der Stadt Perth tauchte immer wieder auf. Deutschland hat das alternierende Modell zwischen dem Hockenheim- und dem Nürburgring vorgemacht. In Spanien soll in Zukunft ebenfalls abwechselnd in Barcelona und Valencia gefahren werden. Die Lösung Frankreich/Belgien ist auch noch nicht vom Tisch. Das Problem sind in erster Linie die Kosten. Die Steuerzahler des Bundesstaates Victoria mussten für die Austragung des Rennes 2011 50 Millionen Australische Dollar (umgerechnet rund 40 Millionen Euro) zahlen.

Titel-Bild zur News: Melbourne

Wie geht es mit dem Grand Prix in Australien nach 2015 weiter?

Ganz Australien profitiert von dem Rennen, aber Victoria muss für die Kosten aufkommen. Wie die 'Herald Sun' berichtet, sollen in den nächsten Monaten konkrete Pläne für eine alternierende Variante erstellt werden. Paul Rice, ein Sprecher von Ted Baillieu, der Premier von Victoria ist, meint: "Das Rennen wird bis 2015 in der gegenwärtigen Form bei uns bleiben. Weiterführende Verhandlungen werden im Sinne des Geldwertes für die Wirtschaft in Victoria geführt."

Jackie Stewart findet die Idee grundsätzlich gut, aber: "Das Problem ist die wirtschaftliche Situation. Es ist eine gute Idee, weil es würde dann unter einer größeren Bevölkerungsschicht aufgeteilt sein. Aber es wäre alles viel zu teuer." Mark Webber sieht das ähnlich: "Ein Wechsel innerhalb des Landes würde vermutlich mehr Kopfzerbrechen bereiten als es überhaupt wert ist."

Offen ist allerdings der Ort für eine mögliche zweite Strecke. Perth wurde öfters genannt, weil die Wirtschaft in dieser Stadt boomt und es das Verlangen nach großen Veranstaltungen gibt. Perth ist die Hauptstadt von Westaustralien. Premier Colin Barnett hält das Interesse an der Formel 1 aber flach: "Es ist eine große Veranstaltung, aber WA wird sich nicht dafür bewerben."


Fotos: Großer Preis von Australien, Pre-Events


Melbourne-Organisator Ron Walker will das Rennen nicht an eine andere Stadt verlieren: "Alle großen Veranstaltungen sind hart erarbeitet. Wir wollen sie nicht mit anderen Städten teilen." Dazu zählen zum Beispiel auch das Tennis-Grand-Slam-Turnier.