• 29.08.2023 13:25

  • von Ludwig Degmayr

Aston Martin staunt: Fernando Alonso "doppelt so gut wie gedacht"

Dass Fernando Alonso 2023 der große MVP bei Aston Martin ist, steht außer Frage - Die Fähigkeiten des Altmeisters hat sein Team offenbar vor der Saison unterschätzt

(Motorsport-Total.com) - Vor der Sommerpause war es ein wenig still geworden um Aston Martin und Fernando Alonso. Nach einem exzellenten Saisonbeginn gelang es dem Team um Eigentümer Lawrence Stroll nicht, beim Entwicklungsrennen mit den anderen Rennställen mitzuhalten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso begeistert Aston Martin mit seiner Professionalität Zoom

In Zandvoort waren die Grünen plötzlich wieder voll mit dabei - allerdings wie gewohnt nur mit einem Auto: dem von Fernando Alonso. In einem chaotischen Grand Prix der Niederlande schaffte es Alonso erneut auf das Podest und musste sich lediglich der alles überragenden Kombination aus Max Verstappen und Red Bull geschlagen geben (Genau deswegen hat Chefredakteur Christian Nimmervoll ihn am Sonntag auch besonders gut schlafen lassen).

Ob Aston Martin wusste, welcher Coup mit der Verpflichtung Alonsos gelungen ist? Offenbar gar nicht unbedingt, wie Performance-Ingenieur Tom McCullough erklärt: "Mit ihm zu arbeiten ist sogar doppelt so gut. Er ist so motiviert. Er arbeitet so hart, seine Vorbereitung, seine Fragen. Er weiß auch, wie man die richtigen Fragen stellt. Ich sage oft, dass die Fahrer einer der besten Sensoren im Auto sind. Er ist definitiv einer davon."

Genau diese Fähigkeiten konnte Aston Martin erst erkennen, als er Teil des Teams war. Alles andere waren Mutmaßungen: "Wir haben ihn von außen betrachtet, als er bei Alpine war. Ansonsten kennen wir ihn natürlich schon seit Jahren, weil er im Fahrerlager war. Man hört sich seine Funksprüche an. Er ist natürlich auf einem sehr hohen Niveau und er ist als Fahrer ziemlich beeindruckend."

"Seine Arbeitsmoral ist unübertroffen"

Als einer der Hauptverantwortlichen für die Performance des Autos auf der Strecke schätzt McCullough das Feedback des 41-Jährigen sehr: "Man hat all seine Daten und versucht sie zu korrelieren sowie zu entwickeln und hart zu arbeiten. Man möchte die sehr komplexe Welt verstehen, in der wir leben. Wenn wir an die Reifen denken, die Aerodynamik und alles andere, hat er die Fähigkeit, es wirklich zu verstehen und einem zu helfen."

Selbst bei den kleinen Dingen hilft Alonso seinem Team enorm. Denn das Mastermind hat laut McCullough immer alles im Blick: Er hilft dir bei der Entwicklung eines Autos, der Durchführung eines Rennwochenendes, der Strategie... Aber auch die kleinen Dinge sind wichtig: Sie müssen greifen, um etwa gute Boxenstopps zu haben. Seine Arbeitsmoral ist unübertroffen."

Alonso steuert 78 Prozent der Punkte für Aston Martin bei

Auch wenn es mal nicht so läuft, stecke Alonso nicht den Kopf in den Sand, sondern versuche alles, um seine Mannschaft nach vorne zu pushen. "Es macht uns wirklich Spaß, mit ihm zu arbeiten. Selbst als wir nicht so konkurrenzfähig waren, hat er uns super unterstützt und stark gemacht. Er weiß, dass er in dieser Meisterschaft immer noch sehr gut abschneiden kann."

Das Resultat ist eindeutig: Fernando Alonso steuerte bisher 178 der 215 Punkte von Aston Martin in der Konstrukteurswertung bei. Damit gehen umgerechnet 78 Prozent aller Zähler vom Spanier aus. In der WM liegt er auf Platz drei, während Teamkollege Lance Stroll nur auf Rang neun liegt.

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