Toto Wolff: Trickst Alpine bei den Angaben zum Motor?

Flunkert Alpine bei den Leistungsangaben seiner Motoren, um sich einen Vorteil zu verschaffen? Mercedes und Ferrari mahnen die FIA zur Vorsicht

(Motorsport-Total.com) - Alpine bekommt in der Formel 1 Gegenwind für seine Angaben zur eigenen Motorleistung, denn die Konkurrenz glaubt nicht, dass der Antrieb der Franzosen so schlecht ist, wie der Hersteller selbst behauptet. Mercedes-Formel-1-Teamchef Toto Wolff hat sich deshalb auf die Seite von Ferrari geschlagen und gesagt, Alpine übertreibe, wenn es um das angebliche Leistungsdefizit gehe, das der Rennstall nur mit einer Sondergenehmigung des Automobil-Weltverbandes FIA ausgleichen könne.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff glaubt nicht an das Defizit von Alpine Zoom

Als sich die Formel-1-Kommission im vergangenen Monat anlässlich des Großen Preises von Belgien traf, stand das Thema Motorenausgleich auf der Tagesordnung. Die Sitzung war einberufen worden, nachdem Alpine behauptet hatte, sein Motorenlieferant Renault müsse einen möglichen Rückstand von 30 Pferdestärken gegenüber den Konkurrenten Ferrari, Mercedes und Honda aufholen.

Mit diesem Defizit im Gepäck traf sich das Alpine Management mit anderen Teams, um herauszufinden, ob eine Unterstützung für leistungssteigernde Maßnahmen möglich wäre. Ferrari-Teamchef Fred Vasseur bezweifelt jedoch das Ausmaß des Problems. Ausnahmeregelungen könnten für Hersteller gewährt werden, die "völlig außer Reichweite" seien, aber er sei "nicht sicher, ob Renault so weit entfernt ist".

Auch Wolff hat seine Zweifel und sagt, dass die eigenen Messungen von Mercedes darauf hindeuten, dass der Renault-Motor nicht mehr als drei Prozent Leistungsdefizit im Vergleich zu den Konkurrenten hat. Das sei zu wenig für eine Ausnahmeregelung.

Auf die Frage, ob Renault zusätzliche Entwicklungsstunden bekommen sollte, sagte der Österreicher: "Wir haben das Reglement so gestaltet, dass wir 2026, wenn einer der Hersteller nicht mehr an die drei Prozent an den besten Motor herankommt, ihm mehr Zeit auf dem Prüfstand geben. Jetzt reden wir nicht mehr von 2026, aber wir sind mitten in diesem Regelzyklus und es stimmt, dass die Regeln eingefroren sind."


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"Aber Fred hat absolut Recht, wir sehen nichts, was auch nur in die Nähe der drei Prozent kommt." Wolff fügt hinzu, dass das Reglement nicht "mal eben" geändert werden könne und Renault das "selbst in die Hand nehmen" müsse. Er fährt fort: "Zweitens können wir das Reglement nicht spontan ändern, nur weil jemand keine Leistung bringt.

"Wenn man es also für den nächsten Zyklus ändern will, gut, aber ich denke, dass wir mit drei Prozent in einer guten Position sind. Wir werden ihnen sicher nicht erlauben, am Motor herumzubasteln oder den Kraftstoffdurchfluss zu erhöhen oder so etwas." Alpine müsse versuchen, das Problem mit eigenen Mitteln zu lösen oder auf den nächsten Regelzyklus warten, stellt Wolff klar.

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