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Asiatech kündigt "große Überraschung" an
Der Nebelschleier um das rätselhafte Formel-1-Engagement von Asiatech könnte sich in wenigen Tagen lichten
(Motorsport-Total.com) - Auch nach fast zwei Jahren in der Formel 1 umgibt den Namen Asiatech ein großes Geheimnis: Wer finanziert das Motorenprojekt der Asiaten? Schließlich stellte man dort im letzten Jahr Arrows und in dieser Saison Minardi einen Zehnzylinder kostenlos zur Verfügung. Da stellt sich die Frage, was Asiatech von seinem Engagement hat, denn der Fan als Endkunde ist nicht die Zielgruppe der Motorenschmiede, die nach dem Rückzug Peugeots die Technologie, die Prüfstände und rund 200 Spezialisten übernahm. Durchgesickert ist bisher nur, dass es Geldgeber in Japan gibt, die das Projekt finanzieren.

© xpb.cc
Der Asiatech-Motor bildet in diesem Jahr das Schlusslicht im Feld
Der Asiatech-Motor war in diesem Jahr eindeutig der schwächste Motor im Feld und selbst Minardi-Teamchef Paul Stoddart, der eigentlich dringend einen billigen Motor benötigen würde, hat kein Interesse mehr, mit den Asiaten 2003 zu kooperieren. Als Zielvorgabe hatte man sich bei Asiatech vor dieser Saison gesetzt, 800 PS zu erreichen, doch dieses Ziel wurde scheinbar verfehlt. Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass der Motor grundsätzlich auf dem Peugeot-Motor aus dem Jahr 2000 stammt und der war schon für damalige Verhältnisse zwar nicht extrem schwach aber dennoch verfügte er über zu wenig PS.
Das Hauptproblem, das man von Peugeot erbte, war jedoch die Tatsache, dass das Aggregat viel zu unzuverlässig war, etwas, das man nun im Griff hat. Nur einen Motorschaden hatte das Minardi-Team in diesem Jahr dem Motorenpartner zuzuschreiben. "Wir arbeiten rund um die Uhr an neuen Projekten", so ein Asiatech-Mitarbeiter gegenüber unseren Kollegen von 'F1-Live'. "Es wird eine Menge neuer Dinge geben, aber wir werden wohl nicht mit einem Minardi-Chassis fahren." Für die Saison 2003 sieht Asiatech "nur noch sehr wenige Möglichkeiten, wir werden aber versuchen, uns für 2004 so gut wie möglich vorzubereiten."
Die kommende Formel-1-Saison wird wohl ohne Asiatech stattfinden, stattdessen wird man für das fest geplante Comeback 2004 einen komplett neuen Motor bauen, der dann auch konkurrenzfähig sein soll und dem neuen Motorreglement genügen wird, das den Einsatz von nur einem Motor pro Rennwochenende erlaubt. Gewicht, Größe, Leistung, Schwerpunkt waren bisher die augenscheinlichsten Schwächen des Motors, diese will man aus der Welt schaffen. "Unser Motor hat eine gute Leistungskurve, die Leistung kommt nicht brutal, bei niedrigen Drehzahlen haben wir viel Leistung, das können auch die Top-Motoren der heutigen Formel 1 nicht besser."
Die dubiosen Investoren aus Japan werden nicht für immer Geld nachschießen, sie hoffen wohl, dass ein Werk das Projekt aufkauft, wenn nicht schon ein Hersteller sich im Hintergrund klammheimlich auf einen Einstieg vorbereitet. Schon in Monza hofft Asiatech eine Bekanntgabe machen zu können, wie die Formel-1-Zukunft des Unternehmens aussehen wird: "Wir arbeiten auch an einem Asiatech-Chassis. Das klare Ziel ist die Schaffung einer Motoren-Chassis-Einheit. Wir hoffen, dass die Bekanntgabe eine große Überraschung sein wird und dass sie es uns erlauben wird, an unserem Formel-1-Projekt weiterzuarbeiten."

