• 02.12.2002 19:16

  • von Fabian Hust

Arrows: Was bleibt ist die Hoffnung

Arrows mag zwar in der offiziellen Starterliste fehlen, doch auftauchen könnte das Team 2003 dennoch - theoretisch

(Motorsport-Total.com) - Der Motorsportweltverband FIA hat die Einschreibung des Arrows-Teams in die Formel-1-Weltmeisterschaft 2003 abgelehnt, damit sind die Chancen schlagartig deutlich gesunken, dass das Team im kommenden Jahr in der teuersten Rennserie der Welt mitmischen wird. Warum die FIA dem Arrows-Team kein grünes Licht gegeben hat, darüber kann im Moment nur spekuliert werden. Auskünfte erteilt im Moment keine der beteiligten Parteien.

Titel-Bild zur News: Enthüllung des A23 in Melbourne

Vielleicht ist das Arrows-Team ja in Melbourne doch dabei...

Oliver Behring, Geschäftsführer der 'German Grand Prix Racing GmbH', der im Auftrag eines arabischen Scheichs 60 Prozent des Arrows-Teams kaufte, meinte gegenüber 'F1Total.com' am Montagabend völlig entnervt: "Ich sage gar nichts!". Ob er noch an eine Rettung des Teams glaubt oder nicht, will der Deutsche nicht sagen und hat er auch nicht gesagt, wie auf anderen Quellen angeblich nachzulesen war: "Ich gebe es ihnen gerne schwarz auf weiß, dass ich niemandem etwas gesagt habe." Dem 37-Jährigen scheint die Presse im Moment viel in den Mund zu legen.

Hinter den Kulissen dürfte im Moment dafür um so mehr geredet werden, denn die 50 Millionen Euro, die Behring, beziehungsweise sein nach wie vor unbekannter Scheich, für die Mehrheit am Team bezahlen muss, sind schließlich kein Pappenstil. Mit der Verweigerung der Starterlaubnis hat das Team über Nacht dramatisch an Wert verloren, die 50 Millionen sind damit plötzlich viel mehr als sie es sowieso schon sind. Behring war sich vor kurzem noch sicher, dass Arrows an den Start rollen kann, sprach sogar von einer Garantie, die die FIA Teamchef Tom Walkinshaw gegeben haben soll, nun wird er sich am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bremen zu dem Fall äußern.

Warum das Team seit Montag offiziell weniger wert ist, wird schnell deutlich: Das Arrows-Team besitzt keine Formel-1-Lizenz mehr, es müsste diese neu erwerben, wenn man an den Start gehen möchte. In diesem Fall wird eine Sicherheitszahlung von rund 48 Millionen Euro fällig. Diese Zahlung muss im Rahmen der Einschreibung erfolgen. Die Summe wird zurückgezahlt, wenn die Einschreibung abgelehnt wird oder in zwölf gleichen Monatsraten nach reglementkonformer Teilnahme an den jeweiligen Rennen zurückgezahlt. Sollte ein Team trotz Anmeldung in der angegebenen Saison nicht starten, so wird eine Strafe von rund 12 Millionen Euro fällig.

Alleine dieser Umstand hat den Wert des Teams rapide gesenkt. Hinzu kommt, dass Arrows in diesem Fall als neues Team gelten würde. Dies bedeutet, dass man nicht am Formel-1-Kuchen beteiligt wird und somit kein Geld aus dem Geld-Topf erhält ? für Arrows bedeutet dies alleine ein Verlust von geschätzten 15 Millionen Euro. Und: Das Team ist nicht stimmberechtigt, man erhält keinen Platz in der Formel-1-Kommission, denn dieser bleibt einem Formel-1-Neuling verwehrt.

Arrows kann nun nur noch versuchen, eine drohende Liquidation zu vermeiden, um das komplette Aus zu verhindern. Zusätzlich müsste man dem Motorsportweltverband FIA glaubhaft machen, dass man die kommende Saison bestreiten kann, wie dies das Reglement vorsieht. Dies bedeutet, dass man an jedem Rennen mit zwei Autos teilnehmen muss und nicht wie Arrows im letzten Jahr durch absichtliche Nicht-Qualifikationen oder ausgelassene Rennen auffallen darf. Dazu müsste man ausreichend potente Geldgeber präsentieren, die auch die Schulden tilgen müssten.