Arrivabene: Ferrari muss wieder an einem Strang ziehen

Teamchef Maurizio Arrivabene schwört die Ferrari-Mitglieder aufeinander ein: Nur gemeinsam kann der Weg zurück in die Erfolgsspur gelingen

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari herrscht nach den Umstrukturierungen im Vorjahr ein neuer Wind. Neben Präsident Luca di Montezemolo, Teamchef Marco Mattiacci und Fahrerstar Fernando Alonso mussten auch einige Techniker und Ingenieure gehen. Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel ist das neue Gesicht und Aushängeschild. Präsident Sergio Marchionne und Neo-Teamchef Maurizio Arrivabene sorgen für eine neue Kultur in der Scuderia.

Titel-Bild zur News: Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene hat genaue Vorstellungen von der Ferrari-Zukunft Zoom

"Ich möchte nicht über die Vergangenheit sprechen. Es sind große Veränderungen vorgenommen worden", sagt Arrivabene am Rande des Formel-1-Auftakts in Melbourne. "Ich möchte mich bei den ehemaligen Mitarbeitern bedanken. Wir müssen an die Zukunft denken." Vor allem Präsident Marchionne ist in den vergangenen Monaten mit markigen Sprüchen aufgefallen. Das Zukunftskonzept sorgte vor einigen Wochen für viel Aufsehen.

Am Ende wird der Erfolg oder Misserfolg auf der Rennstrecke entscheiden, ob die neue Struktur der Rennabteilung der richtige Schritt war. Der SF15-T wurde von Technikdirektor James Allison entworfen, der in jüngerer Vergangenheit aus Lotus ein Siegerteam formen konnte. Und auch in Italien geht es vorwärts. Bei den Wintertestfahrten zeigte sich Ferrari im Kreise der Mercedes-Jäger.

"Wir haben ein gemeinsames Ziel und müssen konzentriert dafür arbeiten", sagt Teamchef Arrivabene. "Wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Ich habe zu unseren Mitarbeitern gesagt, dass es nicht mehr um den Motor, das Chassis oder andere Bereiche alleine geht. Wenn wir gewinnen, dann gewinnen wir gemeinsam. Verlieren wir, dann verlieren wir gemeinsam. Das ist meine Einstellung und das habe ich dem Team gesagt. Sie sind ruhig, hingebungsvoll und motiviert. Das ist für mich das Wichtigste."


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Arrivabene kennt Ferrari seit vielen Jahren sehr gut und ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 58-Jährige war viele Jahre für Marlboro tätig und war unter anderem im Event-Marketing eingesetzt. In dieser Funktion kam er auch mit dem Ferrari-Rennstall in Kontakt. Von 2010 bis 2014 vertrat Arrivabene alle Sponsoren in der Formel 1 mit einem Sitz in der Formel-1-Kommission. Von daher kennt er auch die politische Seite der Rennserie.

Und in welchem Bereich musste der Italiener lernen, seit er im November 2014 das Amt des Teamchefs im berühmtesten Rennstall der Welt übernommen hat? "Im technischen Bereich. Man muss viel wissen, ich höre den Ingenieuren zu. Ein Ingenieur spricht in einer eigenen Sprache. Um etwas auszudrücken, verwendet ein Ingenieur 10.000 Worte. Es würden aber zehn Worte reichen, um es zusammenzufassen und einfach auszudrücken."