• 13.03.2015 14:05

  • von Ryk Fechner

Nico Rosberg: Als Vater noch schneller?

Jacques Villeneuve glaubt, dass Nico Rosberg durch seine Rolle als Familienvater eingebremst wird - Rosberg hält dagegen, Kinder seien eine zusätzliche Motivation

(Motorsport-Total.com) - Lässt Nico Rosberg als werdender Vater zukünftig auf der Rennstrecke ein paar Zehntel liegen? Dieser Ansicht ist zumindest Jacques Villeneuve. "Nico hat das Zeug, Weltmeister zu werden, wenn er all seine Kräfte bündelt und sich voll auf die Formel 1 konzentriert", gibt der Weltmeister gegenüber 'F1-insider.com' zu bedenken. Dabei sei das Kind nicht das eigentliche Problem, "aber heutzutage hat sich das Rollenverständnis so verschoben, dass auch die Väter immer mehr Verantwortung übernehmen".

Dass die alleinige Vaterschaft nicht langsamer macht, muss der 1971 geborene Villeneuve wissen. Sein Vater Gilles die galt die gesamte Karriere über als Ausnahmefahrer - auch als Jacques schon lange auf der Welt war. Doch hat Rosberg überhaupt die Zeit, sich um ein Kind zu kümmern? "Die Kapazitäten hat Nico eigentlich nicht", meint Villeneuve.

Naturgemäß sieht das der "Papa in spe", dessen Frau Vivian im August eine Tochter erwartet, anders. Rosberg zieht einen recht eigenwilligen Vergleich. Sein Hundewelpe Bailey sei eine willkommene Gelegenheit, sich im Zeitmanagement zu üben. "Schon ein Hund ist eine große Veränderung. Denn er nimmt sofort extrem viel Zeit in Anspruch, für meine Frau und für mich. Wir arbeiten rund um die Uhr, quasi in Schichten", erklärt Rosberg in der 'FAZ'. Der Wiesbadener ist überzeugt: "Ein perfektes Training für ein Kind!"

Doch auch aus Erfahrungen in der eigenen Familie schöpft Rosberg Mut: "Mein Vater ist die schnellste seiner Runden nach meiner Geburt gefahren". Er geht davon aus, dass die Vaterschaft zusätzliche Motivation bedeutet. "Es kann auch sein, dass sich Eltern noch mal extra ins Zeug legen, wenn Nachwuchs da ist", sagt Rosberg und merkt an: "Wer will seinem Kind nicht etwas Besonderes hinterlassen?"


Großer Preis von Australien

Dass Kinder zumindest psychologisch keine Bremse sein müssen, beweist sein ehemaliger Teamkollege Michael Schumacher. Dieser holte fünf seiner sieben WM-Titel nach der Geburt seiner Tochter.