Ferrari-Testfahrer: Das Team ist von Sebastian Vettel begeistert

Ex-Formel-1-Pilot Marc Gene spürt den frischen Wind bei der berühmten Scuderia - Diese Atmosphäre hat der Spanier in den vergangenen fünf Jahren nicht erlebt

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari ist Anfang 2015 die Aufbruchstimmung zu spüren. Neues Personal, neue Fahrer und ein rundum erneuertes Auto sollen nach der Durststrecke in der vergangenen Saison den Aufschwung bringen. Bei der Scuderia hat sich in den vergangenen zwölf Monaten viel verändert. In der Öffentlichkeit wird das vor allem am Wechsel von Sebastian Vettel festgemacht.

Der viermalige Weltmeister soll nicht nur auf der Strecke für Erfolge sorgen, sondern auch das Team motivieren und Kimi Räikkönen mitreißen. Schon bei den Wintertestfahrten in Spanien zeigte sich, dass ein Ruck durch Ferrari gegangen ist. Marc Gene, der langjährige Testfahrer, kann diesen Eindruck nur bestätigen: "Die Atmosphäre ist sehr positiv und wir sind von seiner Arbeit sehr beeindruckt", lobt der Spanier bei 'Sky.' "Es ist auch für Kimi sehr positiv."

Obwohl Gene von der iberischen Halbinsel stammt, kann er sich einen Seitenhieb auf Landsmann Fernando Alonso nicht verkneifen: "Ich habe diese Atmosphäre in den vergangenen fünf Jahren nicht gesehen." Gene stieß im Jahr 2003 als Testfahrer zu Ferrari, 2010 wurden er und Giancarlo Fisichella von Jules Bianchi ersetzt. Gene kommt aber noch bei diversen Showruns mit älteren Autos zum Einsatz. Er weiß, dass auch Vettel ein konkurrenzfähiges Auto braucht, um Erfolge zu haben.

Der neue SF15-T wurde unter der Obhut von Technikdirektor James Allison und Chefdesigner Simone Resta gebaut. Im ersten Freien Training im Albert Park von Australien betrug der Rückstand rund 1,5 Sekunden, wobei man die Zeiten vom Freitagvormittag nicht überbewerten sollte. "Es stimmt, dass es das erste komplett von Allison entwickeltes Auto ist. Aber nicht nur das wirkt sich positiv auf Ferrari aus, sondern auch die neuen Ingenieure", betont Gene.

"Auch Teamchef Arrivabene bringt sich sehr stark, ein, denn er sagt ganz klar, dass wir alle für Ferrari arbeiten und die einzelne Person im Hintergrund steht." Es weht von allen Seiten ein frischer Wind bei Ferrari. Der eine oder andere Sieg sind in diesem Jahr das Ziel. Vettel hielt im Vorfeld des ersten Rennens den Ball flach und dämpfte die Erwartungen für die ersten Monate. Ferrari hat den großen Rückstand auf Mercedes über den Winter nicht komplett aufgeholt.

Auch Gene teilt Vettels Einschätzung: "Gewinnen ist unmöglich, Mercedes ist sehr stark. Auch ein Podestplatz wird sehr schwierig, denn auch Williams und Red Bull sind stark aufgestellt. Die Top 5 wären an diesem Wochenende für Sebastian oder Kimi sehr gut." Gene selbst fuhr 1999 und 2000 zwei volle Jahre für Minardi. 2003 und 2004 brachte er es auf drei Rennstarts als Ersatzfahrer bei BMW-Williams.